
Der Mercedes-Benz 300 SL (W198) zählt zu den begehrtesten Oldtimern der Welt und ist längst zu einem Synonym für zeitlose Eleganz, technische Innovation und atemberaubende Fahrleistungen geworden. Ob als legendärer 300 SL Flügeltürer („Gullwing“) oder als eleganter 300 SL Roadster – dieser Sportwagen verkörpert die goldene Ära des Automobilbaus der 1950er-Jahre. Mit seinem ikonischen Design, dem leistungsstarken Sechszylindermotor und einer Motorsportgeschichte, die ihresgleichen sucht, gilt der W198 heute als absolute Traum-Investition für Sammler und Liebhaber. Im folgenden Artikel erfahren Sie alles über die Geschichte, die Technik, die Varianten sowie die aktuellen Preise und Schwachstellen dieses faszinierenden Mercedes-Oldtimers.
Von der Rennstrecke zur Legende: Die Geschichte und Entwicklung des Mercedes-Benz 300 SL (W198)

Die Geburtsstunde des Mercedes-Benz 300 SL schlug 1952, als Daimler-Benz beschloss, nach dem Zweiten Weltkrieg wieder in den internationalen Motorsport einzusteigen. Das Kürzel „SL“ steht für „Super leicht“ – ein Hinweis auf die innovative Gitterrohrrahmen-Konstruktion, die für ein besonders geringes Gewicht bei maximaler Stabilität sorgte.
Der erste 300 SL wurde als Rennsportwagen W194 entwickelt und gewann 1952 spektakuläre Rennen wie die 24 Stunden von Le Mans und die Carrera Panamericana. Selbst Konkurrenz mit deutlich stärkerer Motorisierung ließ der 300 SL hinter sich. Eine Serienfertigung war ursprünglich nicht geplant. Die enorme Resonanz auf diese Erfolge führte jedoch dazu, dass Mercedes 1954 auf der New Yorker Auto Show den straßentauglichen 300 SL (W198) präsentierte – zunächst als Coupé mit Flügeltüren, ab 1957 auch als offener Roadster.
Mit einer Produktionszeit von 1954 bis 1963 und insgesamt nur 3.258 gebauten Exemplaren gilt der 300 SL als einer der exklusivsten Klassiker aus dem Hause Mercedes-Benz. Besonders der Flügeltürer stellt hierzulande eine besondere Rarität dar. Von den etwa 1.400 gebauten Exemplaren wurden 1.100 in die USA exportiert.
Einen ebenbürtigen Nachfolger des W 198 gab es mit der Produktionseinstellung 1963 nicht mehr. Mercedes-Benz stellte stattdessen den 230 SL (Pagode) vor. Dieser orientierte sich leistungsmäßig zwischen dem Mercedes 190 SL und dem 300 SL.
Leichtbau mit Flügeln: Mercedes-Benz 300 SL!

Das auffälligste Merkmal des 300 SL W198 ist zweifellos seine Flügeltür-Konstruktion, die dem Coupé den Spitznamen „Gullwing“ einbrachte. Diese besondere Türlösung war notwendig, weil der hohe Gitterrohrrahmen konventionelle Türen verhinderte. Die langgezogene Motorhaube, die flache Dachlinie und das markante Mercedes-Stern-Logo auf dem Kühlergrill verleihen dem 300 SL ein unverwechselbares, aerodynamisches Erscheinungsbild.
Im Innenraum trifft puristische Sportlichkeit auf luxuriöse Materialien. Lederbezüge, Aluminiumdetails und optional Holzapplikationen unterstreichen den exklusiven Charakter. Fahrer und Beifahrer sitzen tief im Fahrzeug, um die niedrige Dachlinie auszugleichen – ein echtes Rennsport-Feeling. Bei der Roadster-Version von 1957 wurde das Interieur leicht überarbeitet, die Sitzposition komfortabler gestaltet und das Verdeck bot zusätzlichen Schutz vor Witterungseinflüssen.
Rennsporttechnik für die Straße: Mercedes-Benz 300 SL (W198)

Unter der Haube des 300 SL arbeitet ein 3,0-Liter-Reihensechszylinder (M198), der mit einer für die 1950er-Jahre revolutionären BOSCH-Direkteinspritzung ausgestattet ist. Diese Innovation verhalf dem 300 SL zu einer Leistung von 215 PS und einer Höchstgeschwindigkeit von bis zu 260 km/h, womit er der schnellste Serienwagen seiner Zeit war. Mit einer optionalen Sportnockenwelle steigerte sich die Motorleistung auf 225 PS.
Das Fahrwerk besteht aus einer leichten Gitterrohrrahmen-Konstruktion, die trotz ihres geringen Gewichts enorme Steifigkeit bietet. Vorderräder und Hinterräder sind einzeln aufgehängt, was für exzellente Straßenlage und präzises Handling sorgt. Ein 4-Gang-Schaltgetriebe überträgt die Kraft an die Hinterachse und war in fünf verschiedenen Übersetzungen lieferbar. Beim Roadster wurde die Hinterachse ab 1961 durch eine technisch verbesserte Eingelenk-Pendelachse ersetzt, was den Fahrkomfort deutlich steigerte.
300 SL (W198): Raritäten auf Rädern!

Der W198 wurde in zwei Hauptvarianten angeboten:
- 300 SL Coupé (1954–1957): die berühmte Flügeltür-Version, von der insgesamt 1.400 Exemplare gebaut wurden. Heute gilt sie als das begehrteste Modell und erzielt auf Auktionen regelmäßig Rekordpreise.
- 300 SL Roadster (1957–1963): eine elegantere, offenere Variante mit verbesserter Technik. Insgesamt entstanden 1.858 Exemplare, von denen viele mit optionalen Aluminium-Motorhauben, Kotflügeln und Türen ausgestattet waren.
Besonders selten sind Sondermodelle wie Aluminium-Leichtbau-Versionen (nur 29 Stück), die für den Rennsport gedacht waren, sowie individuell gefertigte Roadster mit Hardtop oder speziellen Farbkombinationen.
Ob Edelklassiker oder Oldtimer für das kleinere Budget: In unseren Auktionen haben wir das Richtige für Sie!

Der 300 SL trat in die Fußstapfen seines Rennsport-Vorgängers W194 und wurde schnell zu einer Legende auf den Rennstrecken der Welt. Bereits der Prototyp gewann 1952 das 24-Stunden-Rennen von Le Mans, die Mille Miglia und die Carrera Panamericana. Auch nach der Einführung der Straßenversion bewies der 300 SL in verschiedenen Privatrennen und Rallyes seine Überlegenheit. Diese Motorsport-DNA macht den W198 bis heute zu einem Symbol für sportlichen Luxus.
Nicht gerade „Brot und Butter“!

Der Mercedes-Benz 300 SL (W198) ist ein Traum-Oldtimer – doch der Kauf erfordert sorgfältige Prüfung und ein hohes Budget.
Schwachstellen
- Karosserie und Rahmen: Rost an tragenden Teilen des Gitterrohrrahmens kann extrem teuer in der Reparatur sein.
- Motor und Einspritzanlage: Die BOSCH-Direkteinspritzung ist komplex und sollte regelmäßig gewartet werden. Eine Überholung kann schnell fünfstellige Beträge kosten.
- Elektrik: Alte Kabelbäume und Kontakte sind anfällig für Korrosion und müssen häufig erneuert werden.
Ersatzteile
Mercedes-Benz Classic bietet nach wie vor ein breites Spektrum an Originalteilen, doch die Preise sind hoch. Besonders seltene Teile wie originale Flügeltüren oder Aluminiumkarosserien sind schwer zu beschaffen.
Preise (2025)
Der 300 SL W198 zählt zu den teuersten Oldtimern überhaupt und schnitt beim Oldtimer-Index 2024 beim Wertzuwachs als eindeutiger Gewinner ab.
- Coupé (Flügeltürer): Preise ab 1,2 Millionen Euro für restaurierte Fahrzeuge, Top-Exemplare erzielen bis zu 2,5 Millionen Euro.
- Roadster: Beginnt bei rund 1 Million Euro, Spitzenexemplare liegen bei 2 Millionen Euro.
- Rennversionen und Leichtbau: können deutlich über 3 Millionen Euro kosten.
FAQ
Der Preis hängt stark vom Zustand und der Originalität ab. Ein guter 300-SL-Flügeltürer kostet aktuell mindestens 1,2 Millionen Euro, während perfekt restaurierte oder seltene Sondermodelle über 2,5 Millionen Euro erzielen können. Der Roadster liegt meist zwischen 1 und 2 Millionen Euro.
Insgesamt entstanden 3.258 Exemplare, davon 1.400 Coupés und 1.858 Roadster. Ein großer Teil der Fahrzeuge wurde in die USA exportiert.