Eine Zulassung für deutsche Straßen würde das Auto von James Bond aus „Goldfinger“ und „Feuerball“ wohl kaum erhalten. Aber es gibt ja auch die zivile Variante des Aston Martin DB5. Und diese ist auch ohne Spezialausrüstung eine Waffe unter den Luxussportwagen seiner Zeit. Mit seinen 286 PS machte er der Konkurrenz von Ferrari, Porsche und Lamborghini zu schaffen. Immerhin knappe 230 km/h fuhr der Aston Martin in der Spitze. Die 100 km/h waren in nur 7,1 Sekunden erreicht. Das konnte der Aston Martin DB5 Vantage mit 65 Exemplaren toppen. Er hatte sogar 318 PS und schaffte Tempo 240!
Q’s Meisterstück: Aston Martin DB5
Die Geschichte des Aston Martin DB5 ist mit James Bond und dem Chef seiner (fiktiven) Entwicklungsabteilung untrennbar verbunden. Nicht die Entwicklung des Fahrzeuges an sich ist Sean Connerys Team zu verdanken. Aber die Filme „Goldfinger“ und „Feuerball“ verhalfen dem DB5 zu großer Berühmtheit. Später brachte auch Daniel Craig das Auto zurück ins Rampenlicht.
Die Basis des „Dienstwagens“ von James Bond wurde der Prototyp der 1963 vorgestellten Baureihe DP216/1. Natürlich erhielt der Wagen einiges an Sonderausstattung:
- 2 MGs hinter den Blinkern vorn
- Schusssichere Verglasung
- Ausfahrbare Klingen in den Verschlüssen der Räder
- Aufklappbare schusssichere Rückwand
- Wechselnummernschilder
- Rammaufsätze
- Radaranlage und Funktelefon
- Beifahrersitz mit Schleudersitzfunktion
- und vieles mehr.
Nicht nur James Bond zählte zu den berühmten Fahrern des britischen Luxussportwagens. George Harrison, Paul McCartney, Mick Jagger und Peter Sellers gehörten zu den prominenten Eigentümern eines DB5. Interessant ist der DB5, der ursprünglich Paul McCartney gehörte. Er ließ hinten Armstrong-Selectaride-Stoßdämpfer und ein Motorola-Autoradio mit automatischer Antenne verbauen. Die Lederausstattung wurde von einem Sattler mit Musiknoten verziert.
Mit all dem kann der „normale“ Aston Martin DB5 nicht aufwarten. Dennoch ist er ein Meisterstück britischer Ingenieurskunst und eine Stilikone der besonderen Art. Das „DB“ steht übrigens für den damaligen Eigentümer der Marke, David Brown.
Ein Hauch von Italien
Das Design trägt stolz seine italienische Herkunft zur Schau. Genau das hebt den britischen Sportler von seiner Konkurrenz in den 1960er Jahren ab. Schon der Vorgänger Aston Martin DB4 wurde von Federico Formenti und Bianchi Anderlon gestaltet. Für den DB5 wurde die Karosserie nur behutsam verändert: Das Skelett aus Stahlrohr ist fest mit dem Chassis verbunden. Die Karosserieteile aus Aluminium wurden in Handarbeit darüber gezogen.
Der Aston Martin DB5 wurde als Coupé und als Cabriolet angeboten. Eine Kleinserie von 12 Exemplaren gab es auch als „Shooting Brake“ (sportlicher Kombi). Trotz Aluminiumkarosserie war er mit etwa 1.470 bis 1.500 Kilogramm kein Leichtgewicht. Das jedoch machten der kernige und starke Sechszylindermotor und die geringe Fahrzeughöhe von nur 132 Zentimetern wett. Aston Martin beschrieb das Auto selbstbewusst: „Der DB5 ist der schnellste serienmäßige 4-sitzige GT-Wagen der Welt.“
Über die Produktionszahlen der DB5-Baureihe gibt es keine einheitlichen Angaben. Je nach Quelle wurden in der Bauzeit von 1963 bis 1965 zwischen 1.021 und 1.063 Aston Martin DB5 hergestellt.
Gegenüber seinem Vorgänger glänzte der Aston Martin nun auch mit einer optionalen Klimaanlage und elektrischen Fensterhebern. Weitere Ausstattungsmerkmale waren:
- Lederausstattung
- Echtholzeinlagen
- Zusätzliche Instrumente
- Speichenräder mit Zentralverschluss
- In der Härte verstellbare Stoßdämpfer
Der Jäger: Aston Martin DB5!
Aston Martin hat mit dem DB5 auch technisch ein Meisterstück auf die Räder gestellt. Auch wenn das Fahrwerk fast unverändert aus dem Vorgänger DB4 übernommen wurde, es liegt stabil und erreicht auf Straße und Rennstrecke herausragende Fahrleistungen. Er verfügte über eine Starrachse hinten und Einzelradaufhängung vorn. Auch die Scheibenbremsen von Girling stammten aus dem DB4.
Der Sechzylinder-Reihenmotor des Vorgängers wurde von 3,8 auf 4,0 Liter Hubraum vergrößert und in der Basisversion mit drei SU-Gleichdruckvergasern ausgestattet. Die Leistung betrug 286 PS bei einer Drehzahl von 5.500 U/min. Das höchste Drehmoment von 390 Nm wurde bei 3.850 U/min erreicht. Die leistungsstärkeren Motoren des Vantage wurden mit Weber-Doppelvergasern bestückt und leisteten sogar 318 PS und ermöglichten eine Höchstgeschwindigkeit von über 240 km/h.
Serienmäßig wurde ein manuelles, vollsynchronisiertes ZF-Fünfganggetriebe angeboten. Auf Wunsch war auch ein Dreigang-Borg-Warner-Automatikgetriebe erhältlich.
Britische Noblesse im sportlichen Gewand hat ihren Preis!
Nicht nur das Design, die faszinierende sportliche Technik und die berühmten Eigentümer machten den Aston Martin DB5 zur Legende. Er ist auch ein Beispiel der Qualität des britischen Automobilbaus. Das spiegelt sich auch in den Preisen wider. Bereits als Neuwagen war der DB5 bedeutend teurer als ein Mercedes-Benz 300 SL (Flügeltürer). Für den Kaufpreis eines DB5 waren damals mehrere Jaguar Mark II zu bekommen.
Schon die Produktionszahlen drücken aus, dass der DB5 zu den echten Raritäten zählt. Das und die bis heute andauernde Popularität als Dienstwagen des berühmtesten Agenten der Welt sorgt auch für entsprechende Preise. Selbst die Basisversion ohne berühmte Vorbesitzer kostet heute mehrere 100.000 Euro. Der teuerste bisher versteigerte Aston Martin DB5 ist das „Bond-Auto“. Es wurde 2019 für 6,4 Millionen US-Dollar verkauft.
Der Pflegezustand der Luxussportwagen ist meist sehr gut. Etwaige Reparaturen werden penibel und in hoher Qualität ausgeführt. Rost an der Karosserie ist nicht zu befürchten. Jedoch kann der Stahlrohrrahmen korrodieren. Technisch ist der DB5 ein sehr zuverlässiges und langlebiges Meisterstück.
Ersatzteile sind in England recht gut erhältlich. Verschleißteile sind kein Problem, aber kostenintensiv. Auch manche Teile des Interieurs lassen sich als Original oder als Nachfertigung finden. Karosserieteile hingegen sind schwieriger zu bekommen. Auch die Montage der Aluminiumbeplankung ist eine aufwändige Geschichte. Jedes Teil wurde in Handarbeit angepasst.
FAQ
Ein Aston Martin DB5 in der Basisversion kostet je nach Zustand bereits einige 100.000 Euro. Besondere Ausstattung/Varianten und/oder berühmte Vorbesitzer können den Preis auf über eine Million, teilweise mehrere Millionen Euro ansteigen lassen.
Der Aston Martin DB5 erreicht in der Basisversion mit 286 PS eine Spitzengeschwindigkeit von 229 km/h. Der DB5 Vantage hatte durch seine Weber-Doppelvergaser 318 PS und war über 240 km/h schnell.