
Der BMW 700 ist ein faszinierender Klassiker der Automobilgeschichte. In den 1960er-Jahren als erschwingliches, kleines Modell auf den Markt gebracht, wurde der BMW 700 schnell zum Erfolg. Mit seinem markanten Design und einer innovativen Technik bot der kleine BMW nicht nur viel Fahrspaß, sondern auch eine wichtige Grundlage für die spätere Entwicklung des bayerischen Unternehmens. Der BMW 700 wurde durch seine sportliche Optik und trotz des hohen Preises ein Erfolg. Einige Zeitschriften nannten den kleinen BMW seinerzeit „Klein Carrera“. Eine Anspielung auf den Porsche Carrera. Kritik gab es jedoch am rauen Lauf des überarbeiteten Motorradmotors.
Ein Bayer für alle: BMW 700
Der BMW 700 wurde erstmals 1959 auf der Internationalen Automobil-Ausstellung (IAA) in Frankfurt vorgestellt und sollte BMW vor allem im Segment der Kleinwagen etablieren. Zu dieser Zeit hatte BMW mit wirtschaftlichen Schwierigkeiten zu kämpfen. Die Modelle BMW 501 und 502 sprachen als teure Luxusfahrzeuge lediglich eine kleine Zielgruppe an. Mit der Einführung des BMW 700 wollten die Bayern ein günstiges und kompaktes Fahrzeug anbieten, das eine breitere Käuferschicht ansprechen konnte.
Der BMW 700 basierte auf einem Konzept, das ursprünglich von Isabella Lick von BMWs Schwesterunternehmen, der italienischen Firma Iso, entworfen wurde. Das Ergebnis war ein kleiner Zweitürer mit einem Heckmotor und einer modernen Karosserieform. Der BMW 700 war in mehreren Varianten erhältlich: als Limousine, Cabriolet und Sportcoupé.
Insgesamt wurden zwischen 1959 und 1965 etwa 188.000 Exemplare des BMW 700 produziert. Der Wagen war ein voller Erfolg und trug maßgeblich dazu bei, die wirtschaftliche Lage von BMW zu stabilisieren. Der 700er galt als eines der ersten Modelle, das BMW aus der Krise führte und den Weg für zukünftige Erfolge ebnete.
Der schönere Käfer: BMW 700
Das Design des BMW 700 ist typisch für die 1960er-Jahre. Funktional und gleichzeitig modern. Die Karosserie des BMW 700 wurde von dem berühmten Designer Giovanni Michelotti entworfen, der auch für viele andere Modelle von BMW verantwortlich war. Besonders auffällig ist der flache, geradlinige Aufbau, der den BMW 700 sehr dynamisch wirken lässt. Der Wagen war nur 3,60 Meter lang und besaß eine Breite von 1,50 Meter, was ihn zu einem wendigen und kompakten Fahrzeug machte.
Die Linienführung des BMW 700 war bewusst schlicht gehalten, ohne unnötige Schnörkel oder Verzierungen. Die Frontpartie wurde von einem markanten Kühlergrill geprägt, der mit den runden Scheinwerfern harmonierte. Besonders bemerkenswert ist auch die Verwendung von Aluminium für Teile der Karosserie, was das Gewicht des Fahrzeugs reduzierte und zu einer verbesserten Fahrdynamik beitrug.
Der BMW 700 wurde als zweitürige Limousine sowie als Cabriolet und Coupé angeboten. Das Cabriolet war ein echter Hingucker und erfreute sich aufgrund des offenen Fahrgefühls großer Beliebtheit. Auch die Sportversion des BMW 700, das BMW 700 Sport Coupé, war ein wichtiger Bestandteil des Angebots und zog besonders sportlich orientierte Käufer an.
BMW 700: Deutscher Bergmeister!
Die Technik des BMW 700 war für die damalige Zeit durchaus innovativ und sorgte für viel Aufsehen. Das Fahrzeug war mit einem luftgekühlten Zweizylinder-Boxermotor ausgestattet, der einen Hubraum von 697 cm³ hatte und eine Leistung von etwa 34 PS erbrachte. Dieser Motor befand sich im Heck des Fahrzeugs, was dem BMW 700 die charakteristische Erscheinung eines Heckmotorwagens verlieh. Der Boxermotor war eine Weiterentwicklung eines Motorradmotors und fiel im Laufe der Zeit durch seinen rauen Motorlauf negativ auf. Nichtsdestotrotz sind die Antriebe durchaus langlebig, wenn auch keine sportlichen Spitzenleistungen zu erwarten waren. Dennoch war 1960 der Titel „Deutscher Bergmeister“ mit Hans Stuck (Senior) am Steuer möglich.
Der BMW 700 war mit einem Viergang-Schaltgetriebe ausgestattet und bot dank des geringen Gewichts und des relativ starken Motors eine ordentliche Fahrdynamik. Die Höchstgeschwindigkeit lag bei etwa 120 km/h – für ein so kleines Auto eine respektable Leistung. Trotz der bescheidenen Motorisierung war der BMW 700 bekannt für seine ausgezeichnete Straßenlage und seine Wendigkeit, was ihn besonders in der Stadt zu einem beliebten Fahrzeug machte.
Das Fahrwerk des BMW 700 war vorne mit Einzelradaufhängung und hinten mit einer Pendelachse ausgestattet, was für eine sehr gute Federung und Fahrstabilität sorgte. Die Bremsen waren Trommelbremsen an allen vier Rädern, was für die damalige Zeit absolut ausreichend war. Auch die Lenkung war für das Fahrzeuggewicht und die Größe sehr präzise, was zu einer sehr guten Manövrierfähigkeit führte.
Luigi Colani und der BMW 700
Ein besonders interessanter Aspekt des BMW 700 ist die Rolle des Designers Luigi Colani, der in den frühen 1960er-Jahren maßgeblich an der Entwicklung des BMW 700 beteiligt war. Colani, der für seine außergewöhnlichen und futuristischen Designs bekannt ist, arbeitete zu dieser Zeit als Berater für BMW. Insbesondere bei der Gestaltung des BMW 700 Coupé und des BMW 700 Sport hatte Colani seine Hände im Spiel.
Die Zusammenarbeit zwischen Colani und BMW führte zu einer optimierten Aerodynamik des Fahrzeugs. Colani war ein Pionier in der Verwendung von Strömungslehre für Automobildesigns und trug dazu bei, dass der BMW 700 in Bezug auf die Luftwiderstandsfähigkeit und Fahrleistung ein herausragendes Design erhielt. Colani setzte auf eine rundere und harmonischere Formensprache, die dem BMW 700 zu einem modernen und zukunftsweisenden Aussehen verhalf.
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Die Alternative zu Käfer und Co: BMW 700
Wie beinahe alle Hersteller hatte auch BMW in den 1960er Jahren mit unzureichender Rostvorsorge zu kämpfen. Dazu kommt die Tatsache, dass Stahl damals nicht der heutigen Güte entsprach. Das Resultat: Rostprobleme! Insbesondere Karosserie und Bodenbereiche sollten Sie genauestens unter die Lupe nehmen. Auch das Fahrwerk und die Motorenteile sind anfällig für Abnutzung, weshalb eine sorgfältige Inspektion vor dem Kauf unbedingt zu empfehlen ist. Auch die Elektrik des BMW 700 Oldtimers kann altersbedingt Schwachstellen aufweisen.
Restaurierungsbedürftige BMW 700 sind ab etwa 4.000 Euro erhältlich. Gut erhaltene Fahrzeuge liegen zwischen 10.000 und 20.000 Euro. Coupés sind begehrt und damit entsprechend teurer. Auch einige sportliche, seltene oder sehr gut restaurierte Exemplare können die 30.000 Euro leicht überschreiten.
FAQ
Der BMW 700 besitzt einen 0,7-Liter-Zweizylinder-Boxermotor. Die Maschine wurde aus einem Motorradmotor weiterentwickelt und liefert je nach Modell zwischen 30 und 39 PS.
In seiner Bauzeit von 1959 bis 1965 liefen 188.000 BMW 700 vom Band.