Kaum ein Hindernis hält ihn auf! Die einfache Bauweise und die unverwüstlichen Komponenten machen den Hummer H1 zum perfekten Begleiter für das große Abenteuer. Bereits 1985 begann die Produktion des Alleskönners. Entwickelt wurde er im Auftrag des amerikanischen Militärs und anfangs nur für dieses hergestellt. In umfangreichen Tests in der Wüste, auf felsigem Terrain, unter arktischen Bedingungen und bei Wasserdurchfahrten musste er sein Können unter Beweis stellen. Genaugenommen hieß dieses militärische Modell „High Mobility Multipurpose Wheeled Vehicle“ (HMMWV). Erst 1992 wurde der Geländewagen für den zivilen Markt unter dem Markennamen Hummer angeboten. Das erste zivile Exemplar gehörte Arnold Schwarzenegger.
Ein Auto für Hartgesottene: Der Humvee!
Was nicht vorhanden ist, kann nicht kaputtgehen! So schien das Motto der Entwickler bei AM-General gelautet zu haben. Die spartanische Ausstattung enthielt nur das, was es zum Fahren braucht. Der Hummer H1 ist ein kompromissloser Geländespezialist. Robust und einfach zu reparieren. Es ist nicht nur das martialische Äußere des Hummer H1 und des Vorgängers Humvee, wie er allgemein genannt wurde. Er war in der Lage, 76 Zentimeter tiefe Wasserhindernisse zu durchfahren. Mit entsprechender Zusatzausstattung waren gar 1,5 Meter möglich. Durch seine Bodenfreiheit von 41 Zentimetern konnte er Böschungswinkel von 72° und Stufen von 54 Zentimetern überwinden.
Die Vorgabe des Militärs war es, ein Mehrzweckfahrzeug mit einer Zuladung von mindestens einer Tonne zu entwickeln. Der Humvee ließ Lasten von bis zu 1,25 Tonnen zu. Die Einsatzmöglichkeiten reichten vom ungepanzerten Mannschaftstransporter über verschiedene Varianten von Ambulanzfahrzeugen, gepanzerte Geländewagen, mobile Luftabwehrsysteme, Selbstfahrlafetten und vieles mehr. Die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten der Plattform vereinfachten die Ersatzteillogistik enorm.
Die Motoren waren durchweg durstig. Etwa 20 Liter benötigen die Fahrzeuge auf der Straße. Im Gelände werden schnell 50 Liter erreicht. Der 6,2-L-V8-Dieselmotor leistete 150 PS und verfügte über eine dreistufige Automatik. Ab 1992 kam ein 6,5-L-V8-Dieselmotor mit 195 PS und Viergang-Automatik zum Einsatz.
Zur Gewichtsreduzierung und Erhöhung der Bodenfreiheit setzte AM-General auf Portalachsen. Diese wurden auch im Volkswagen Kübel, Volvo C303, Steyr-Puch Pinzgauer und beim Unimog verwendet. Für unterschiedliche Gegebenheiten im Gelände wurde eine Reifendruckregelanlage verbaut. Der Humvee verfügt über eine 24-Volt-Bordelektrik.
Auch in Zivil brachial: Der Hummer H1!
Das große Interesse am Humvee sorgte dafür, dass AM-General ab 1992 auch eine zivile Version anbot. Den Hummer H1. Die Technik des militärischen Vorläufers wurde weitgehend übernommen. Auch das martialische Design und die Reifendruckregelanlage blieben erhalten. Die Fahrgastkabine der zivilen Version ist 9 Zentimeter höher als die des Humvee. Das Bordnetz wurde von 24 auf 12 Volt umgestellt. Ein wenig Luxus konnte der Käufer eines Hummer H1 jedoch erwarten. Die Innenausstattung wurde komfortabler und optional konnten Klimaanlage, elektrische Fensterheber und ein Radio mit CD geordert werden. Im Laufe der Jahre wurden bis zu 5 verschiedene Karosserieversionen angeboten:
- Geschlossener Fünftürer
- Slantback (Fließheck)
- Pick-up
- 4-türiges Cabriolet
- Hardtop
Die Motorenpalette wurde deutlich vergrößert. 4 Diesel- und ein Benzinmotor standen zur Wahl. Der stärkste V8-Turbodiesel mit 300 PS, allerdings erst in den jüngeren Modellen ab 2005.
Motoren des Hummer H1:
Motor | Leistung | Bauzeit |
6,2 Diesel | 150 PS | 1992-1993 |
6,5 Diesel | 170 PS | 1994-2006 |
6,5 Diesel | 200 PS | 1996-2004 |
6,6 Diesel | 300 PS | 2004-2006 |
5,7 Benzin | 200 PS | 1995-1996 |
Die ersten Modelle verfügten über ein dreistufiges Automatikgetriebe. Ab 1994 wurde es durch eine vierstufige Automatik ersetzt.
Seine Popularität erlangte der Hummer H1 wohl vor allem seinem berühmtesten Besitzer. Arnold Schwarzenegger erwarb den ersten Hummer H1 und erweiterte seinen Fuhrpark im Laufe der Jahre um weitere Modelle des Hummer. Auch die erfolgreiche US-Serie „CSI-Miami“ erhöhte den Bekanntheitsgrad des Geländewagens.
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4×4-Ikone Hummer H1: Hot oder Schrott?
Rost ist bei einem unfallfreien Humvee und Hummer H1 meist ein Fremdwort. Der Kastenrahmen mit fünf Querstreben ist aus hochwertigem legiertem Stahl gefertigt. Die Karosserie besteht aus Aluminium. Dennoch sollten Sie den Rahmen, insbesondere bei Fahrzeugen, die im Gelände waren, genau untersuchen. Achten Sie auf den Zustand der Bremsen. Diese werden durch die über 2,8 Tonnen Leergewicht stark beansprucht.
Die Motoren sind durchweg sehr robust und langlebig. Hier und da wird dem Humvee Unzuverlässigkeit vorgeworfen. Es sollte allerdings nicht vergessen werden, dass der Geländewagen beim Militär oft weit härter arbeiten musste, als es selbst bei hartgesottenen Freizeit-Offroadern der Fall ist. Zivil genutzte Exemplare neigen selten zu Ausfällen.
Die Ersatzteilversorgung ist recht unproblematisch. Spezielle Händler bieten fast alles auch in Deutschland an. Ist irgendetwas nicht verfügbar, helfen die einschlägigen Communitys oder der Blick auf den amerikanischen Markt. Die meisten in Deutschland angebotenen Fahrzeuge sind demilitarisierte Humvees aus US-Militärbeständen.
FAQ
Das amerikanische Militär hat bereits seit einigen Jahren begonnen, Humvees auszusondern. Einige Exemplare haben es über den Teich geschafft. Der Nachfolger Hummer H1 war ab 1992 regulär in Deutschland erhältlich.
Humvees aus den Militärbeständen der USA werden ab etwa 20.000 Euro angeboten. Gut erhaltene oder spezielle Versionen kosten deutlich mehr. Preise von 40.000 bis 70.000 Euro sind der Durchschnitt. Hummer H1 mit dem starken Benzin-V8 können gern 80.000 Euro wert sein.