Messerschmitt-Kabinenroller: “Raum ist in der kleinsten Hütte”!

Oldtimer Messerschmitt-Kabinenroller KR 200

Inhaltsverzeichnis

Oldtimer Messerschmitt-Kabinenroller KR200

Aktueller denn je ist der Werbeslogan des als „Schneewittchensarg“ bezeichneten Messerschmitt Kabinenrollers: „Die Straßen werden immer voller – fahr Messerschmitt Kabinenroller“. Der Ingenieur Fritz M. Fend entwickelte Ende der 1940er Jahre das dreirädrige Gefährt als muskelbetriebenes Versehrtenfahrzeug. Kurze Zeit später erfolgten erste Versuche mit einem 38-cm³-Fahrradhilfsmotor. Die Erfolgsgeschichte begann mit der Einführung eines 98 cm³-Motors von Fichtel & Sachs mit 2,5 PS. 1950 wurde dieser durch einen 4,5 PS starken Riedel-Motor ersetzt. Die anfangs verbauten Fahrradräder wichen mit der stärkeren Motorisierung stärker bereiften Schubkarrenrädern. Der zweisitzige Messerschmitt-Kabinenroller wurde bis 1964 weiter verbessert und mit Motoren bis zu 10,2 PS ausgestattet.

Vorreiter im Wirtschaftswunder: Der Messerschmitt-Kabinenroller!

Roter Messerschmitt-Kabinenroller KR200 in einem roten Mohnfeld

Die Idee, ein einsitziges, muskelbetriebenes Gefährt für Kriegsversehrte zu produzieren, führte zu einer Erfolgsgeschichte. Versuche, das kleine zigarrenförmige Dreirad zu motorisieren, führten dazu, dass die Produktionszahlen des kleinen Unternehmens schnell hinter der Nachfrage zurückblieben. Der Hersteller und Investor Willy Messerschmitt, dessen Betrieb in Regensburg seit dem Kriege ungenutzt war, zeigte Interesse. Auf Veranlassung Messerschmitts baute Fend das kleine Mobil zum Zweisitzer aus. Der Eroberung des Kleinstwagenmarktes stand nichts mehr im Wege.

Zunächst entstand 1952 der Fend-Kabinenroller FK 150. 1953 wird der etwas stärkere Messerschmitt-Kabinenroller KR 175 auf dem Genfer Autosalon vorgestellt. Für nur 2.100 Mark ging er in den Handel. Ein VW Käfer kostete seinerzeit etwa doppelt so viel. 1953 wurden 1.609 Kabinenroller verkauft. Bereits ein Jahr später stiegen die Produktionszahlen auf 8.644 Messerschmitt Kabinenroller KR 175. Erst 1955 folgten zum Beispiel BMW Isetta und Goggomobil dem Trend der Kleinstwagen.

1956 musste Messerschmitt den Fahrzeugbau zugunsten eines stattlichen Flugzeugauftrages aufgeben. Der Kabinenroller wurde durch die neu entstandene Fahrzeug- und Maschinenbau Regensburg GmbH (FMR) weiter gebaut.

Anleitung zum Einstieg: Messerschmitt-Kabinenroller!

gelbes Messerschmitt-Kabinenroller-Oldtimer-Cabrio

Es gibt vermutlich kein anderes Gefährt, in dessen Bedienungsanleitung das Ein- und Aussteigen so detailliert beschrieben wurde:

 „Einsteigen: Das Ein- und Aussteigen ist beim Kabinenroller etwas anders, als Sie es bei anderen Fahrzeugen gewöhnt sind. Vor dem Öffnen der Haube überzeugen Sie sich, ob rechts des Fahrzeugs auch genügend Platz ist. Haube langsam anheben und nach rechts überkippen, bis Lederriemen straff gespannt ist.

Nun wie folgt Platz nehmen:

  • Sitz hochschwenken
  • Lenkung leicht nach rechts einschlagen
  • Rechten Fuß in Fahrzeugmitte setzen
  • Platz nehmen
  • Linken Fuß hineinsetzen
  • Beide Füße nach vorn setzen

Jetzt erst mit beiden Händen an den schrägen seitlichen Rahmenrohren abstützen und Sitz nach vorne schwenken lassen.“

Quelle: Bedienungsanleitung Messerschmitt-Kabinenroller KR 175/200

Der Messerschmitt-Kabinenroller: „Menschen in Aspik“!

Cockpit eines Messerschmitt-Kabinenroller-Oldtimers

Skurril war es, das längliche, dreirädrige Gefährt mit seinen zwei hintereinander angeordneten Sitzen. So entstanden einige Umschreibungen, um die Eigentümlichkeiten in Worte zu fassen. „Menschen in Aspik“ war eine Solche. Durch die nach rechts aufklappbare Plexiglashaube waren durchaus Parallelen zu erahnen. Das Cockpit wies einige Ähnlichkeiten mit dem eines Flugzeuges auf.

Der ab 1953 angebotene KR 175 wurde von einem 173 cm³ Einzylindermotor von Fichtel & Sachs angetrieben. Er leistete 9 PS und beschleunigte den im Volksmund „KaRo“ genannten Kleinstwagen auf immerhin 80 km/h. 1955 erschien der Messerschmitt KR 200 mit einem 191 cm³ Zweitaktmotor und 10,2 PS. Die Spitzengeschwindigkeit erhöhte sich auf 90 km/h.

Einen Rückwärtsgang besaß der KR 175 nicht. Erst mit dem KR 200 gab es die Möglichkeit, den Motor in umgekehrter Richtung zu starten. Mit dieser Methode konnte der Messerschmitt-Kabinenroller theoretisch rückwärts genauso schnell fahren wie auch vorwärts. Alle vier Gänge waren nutzbar. Später wurde optional ein mechanischer Rückwärtsgang angeboten. Die Produktion des Messerschmitt Kabinenroller KR 200 endete 1964.

Der Messerschmitt-Kabinenroller KR 200 brach 1955 in leicht modifizierter Form (KR 200 „Super“) einige Weltrekorde. Mit dem auf rund 13 PS getunten Motor ließen sich bis zu 140 km/h erreichen. Auf dem Hockenheimring stellte das Fahrzeug in einer 24-Stunden-Fahrt ganze 25 Rekorde in der Klasse bis 350-cm³ auf.

Der Tiger erwacht: FMR Tg 500!

Unter FMR entstand ab 1957 die Sportvariante des Kabinenrollers. Der FMR Tg 500 besaß einen 494 cm³ großen Zweizylinder-Zweitaktmotor mit 19,9 PS. Die Höchstgeschwindigkeit von etwa 125 wurde nach rund 30 Sekunden erreicht. Zum Vergleich: Ein Porsche 356 erreichte mit seinem 1300er Motor eine Maximalgeschwindigkeit von 145 km/h. Der als Tiger bezeichnete Kabinenroller verfügte über vier Räder, was ihm eine beachtliche Kurvenstabilität verlieh.

Genaue Produktionszahlen des FMR Tg (Tiger) 500 sind nicht bekannt. Aufgrund der Tatsache, dass eine Motorsporthomologation nie erteilt wurde, lassen sich Stückzahlen unter 400 erahnen. 1961 endete die Produktion des sportlichen Kabinenrollers.

Zahlreiche Unternehmen haben versucht, das Konzept weiter zu vermarkten. Meist blieb es bei einem Prototypen. Aktuell ist JMA Messerschmitt aus Spanien erhältlich. Es gibt ihn mit Verbrennungs- oder auch Elektromotor.

Kein Billigheimer!

FMR-Kabinenroller-Oldtimer

Nur sehr selten wird ein unrestaurierter Messerschmitt/FMR-Kabinenroller angeboten. Die Preise für sehr gute Oldtimer reichen von rund 30.000 Euro für Messerschmitt KR 200 bis über 150.000 Euro für exzellente FMR Tg 500 Tiger. Fahrbereite KR 175 und KR 200 sind selten unter 20.000 Euro zu haben. Die Ersatzteilversorgung auf technischer Seite ist recht gut. Die verwendeten Fichtel & Sachs-Motoren sind weit verbreitet. Blech- und Zierteile sind oft nur als Nachfertigung zu erhalten und kosten wegen Einzel- oder Kleinserienfertigung nicht wenig Geld.

FAQ

Wie schnell fährt ein Messerschmitt-Kabinenroller?

Der Messerschmitt-Kabinenroller war mit unterschiedlichen Motoren erhältlich. Der KR 175 erreicht etwa 80 km/h, der KR 200 rund 90 km/h. Das sportliche vierrädrige Modell FMR Tg 500 beschleunigt auf bis zu 140 km/h.

Wieviel kostet ein Messerschmitt-Kabinenroller?

rund 20.000 Euro. Die seltenen und schnellen Oldtimer FMR Tg 500 sind selten unter 100.000 Euro zu bekommen. 150.000 Euro und mehr sind durchaus möglich.

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