
Der Morris Minor ist ein britischer Kleinwagen, der von 1928 bis 1934 und später von 1948 bis 1971 produziert wurde. Als eines der beliebtesten Fahrzeuge Großbritanniens verkaufte sich der Minor über 1,6 Millionen Mal. Er wurde aufgrund seiner Zuverlässigkeit, Wirtschaftlichkeit und seines charmanten Designs zu einer echten Ikone. Vielseitig war der kleine Brite auch. Einige interessante Versionen entstanden. Der Minor Traveller fällt mit seiner Holzbeplankung ins Auge. Auch Pick-ups, Lieferwagen und Cabriolets wurden angeboten. Bis heute erfreut sich der Morris Minor großer Beliebtheit unter Oldtimer-Liebhabern und ist ein begehrtes Sammlerstück.
Vielseitiges Erfolgsmodell: Morris Minor

Bereits 1928 betrat der erste Morris Minor die Bühne der Kleinwagenwelt. Mit kleinen und sparsamen Motoren sowie spartanischer Ausstattung wurde er zum Preis von teilweise unter 100 britischen Pfund verkauft. 1934 stellte Morris die Produktion zugunsten des Morris Eight ein. Doch er kam wieder!
Die Entwicklung des Morris Minor MM begann schon während des Zweiten Weltkriegs unter der Leitung des Ingenieurs Alec Issigonis, der später auch den Mini entwerfen sollte. Ziel war es, ein kompaktes, erschwingliches Auto mit modernem Fahrverhalten für die breite Bevölkerung zu schaffen. Ursprünglich war auch ein anderer Name angedacht. „Mosquito“ sollte er heißen. Auch war ein Boxermotor geplant.
Der Morris Minor wurde 1948 auf der London Motor Show vorgestellt und entwickelte sich schnell zu einem Verkaufserfolg. Anfangs nur als Limousine erhältlich, folgten bald ein Kombi („Traveller“), ein Cabriolet und ein Pickup. Über die Jahre hinweg wurde das Modell mehrfach überarbeitet, um Leistung und Komfort zu verbessern.
1971 endete die Produktion des Morris Minor. Das Erbe sollte der Morris Marina antreten. Der Erfolg blieb jedoch aufgrund veralteter Technik und schwankender Qualität aus.
Kein Überflieger aber schick: Morris Minor
Das Design des Morris Minor war für seine Zeit fortschrittlich und zeichnete sich durch eine aerodynamische Form und eine solide Karosserie aus. Die ersten Modelle hatten noch eine geteilte Windschutzscheibe, die später durch eine durchgehende Scheibe ersetzt wurde.
Die Innenausstattung war schlicht, aber funktional. Große Rundinstrumente, eine übersichtliche Anordnung der Bedienelemente und ein minimalistisches Armaturenbrett verleihen dem Fahrzeug seinen klassischen britischen Charme. Besonders die „Traveller“-Version mit ihren charakteristischen Eschenholzpaneelen an der Karosserie wurde zu einem beliebten Modell.
Issigonis wollte Boxer: Morris Minor MM (1948 bis 1952)
Issigonis plante für den Morris Minor ursprünglich einen neu entwickelten Vierzylinderboxermotor. Der Einbau in einigen Prototypen zeigte, dass der Motor durch seine kompakte Bauweise Platz im Innenraum geschaffen hätte. Jedoch zeigten sich auch Probleme. Zum einen gab es Vibrationen. Das zweite Problem bestand in den hohen Produktionskosten.
Letztlich entschied sich Morris für die Verwendung des seitengesteuerten 918-cm³-Motors des Vorgängers Morris Eight. Trotz der angestaubten Technik war der Einsatz moderner Details wie Zahnstangenlenkung und Drehstab-Einzelradaufhängung vorne möglich. Auch wenn es den Morris Minor nicht gerade sportlich machte, sorgte er für ein gutes Handling und agile Fahreigenschaften. Die 27,5 PS ermöglichten eine Spitzengeschwindigkeit von 103 km/h bei einem Benzinverbrauch von knapp 6 Litern auf 100 Kilometer.
Angeboten wurde der Morris Minor MM als Limousine mit zwei und vier Türen sowie als Cabriolet. Beinahe 250.000 Exemplare wurden verkauft.
Morris Minor Series 2 (1952 bis 1956)
1952 wurde der Minor weiterentwickelt und erhielt in der Series 2 einen modernen 803- cm³-OHV-Motor mit 30 PS. Optisch blieb er weitgehend unverändert, doch durch die Fusion von Morris und Austin wurde der Minor nun mit einem Austin-Motor ausgestattet. Trotz der geringfügigen Mehrleistungen waren die Fahrleistungen in allen Bereichen schlechter als beim MM. Die Höchstgeschwindigkeit sank auf 101 km/h. Im Gegenzug stieg der Benzinverbrauch auf etwa 6,5 Liter.
Neben den Limousinen und dem Cabrio konnten nun auch Pick-ups, Kastenwagen und ein Kombi (Traveller) erworben werden. Besonders der Morris Minor Traveller hat sich einen Platz in den Herzen der Oldtimerfreunde geschaffen. Der Kombi im Woody-Style sorgt für interessierte Blicke und ist zudem noch praktisch. Etwa 318.000 Morris Minor Series 2 rollten vom Band.
Morris Minor 1000 (1956 bis 1971)
Nochmals erstarkt ist der Morris Minor in seiner letzten Generation. Bis 1962 erreichte der 948-cm³-Motor, der dem Austin 35 entstammte, 37 PS. Diese Maschine erwies sich dank der verstärkten Kurbelwelle als robustes Triebwerk. Besser abgestuft und leichter zu schalten war auch das Getriebe. Ab 1962 erhielt der britische Volkswagen einen größeren BMC-Motor. Aus 1.098 cm³ entwickelte er 48 PS und erreichte 124 km/h. Negativ wurden jedoch der Benzinverbrauch, die Laufruhe und die Haltbarkeit gewertet.
Auch wenn sich an der Karosserie kaum etwas geändert hat, war der Morris Minor 1000 auf den ersten Blick an seiner neuen, einteiligen Frontscheibe erkennbar. Am 22. Dezember 1960 konnte Morris mit einer Million produzierten Minor aufwarten. Solche Stückzahlen erreichte kein englisches Auto vor ihm. Die Variantenvielfalt blieb auch beim Morris Minor 1000 erhalten.
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Morris Minor: Alltagsklassiker für Einsteiger?
Es gibt vermutlich keinen Oldtimer, der vor Korrosion gefeit ist. So auch der Morris Minor. Besonders der Unterboden, die Radläufe und die Schweller sollten Sie in Augenschein nehmen. Überraschungen können Sie allerdings auch an beinahe jeder Stelle entdecken.
Ein ölfeuchter Motor oder Getriebe müssen nicht zwangsweise Grund zu großer Sorge sein. Häufig sind verschlissene Synchronringe anzutreffen. Sollte die Elektrik noch die originale mit 6 Volt sein, können hier Probleme auftreten. Häufig wurde das Bordnetz jedoch bereits auf 12 Volt umgerüstet.
Altersbedingte Verschleißerscheinungen können auch bei den Blattfedern und der Lenkung auftreten. Die Ersatzteilversorgung ist außergewöhnlich gut. Fast jedes Teil lässt sich, wenn nicht in Deutschland, dann in England organisieren. Reparaturfreundlich ist der Morris Minor durch seinen recht unkomplizierten Aufbau ebenfalls. Der perfekte Oldtimer für Einsteiger.
Auch preislich eignet sich der Morris Minor für Oldtimerfreunde, die ihr erstes eigenes Fahrzeug haben möchten. Die Woodys (Kombis mit Holzaufbau) gibt es bereits für 10.000 bis 20.000 Euro. Einfache Limousinen sind je nach Baureihe, Zustand und Seltenheit für 6.000 bis 20.000 Euro erhältlich. Restaurationsobjekte gibt es bereits für 3.000 Euro.
FAQ
Ein gut gepflegter Morris Minor ist durchaus ein guter Alltagsbegleiter. Die Technik gilt als robust. Um eine gute Rostvorsorge sollte sich der Besitzer allerdings kümmern.
Der Morris Minor wurde insgesamt mehr als 1,6 Millionen Mal gebaut. Er war der erste Millionenseller in der britischen Automobilindustrie.