Die Anfänge des Unternehmens Puch lagen 1889 in der Montage, dem Verkauf und der Wartung von Fahrrädern. Bereits ein Jahr später begann Puch mit der Fertigung eigener Fahrräder, die unter dem Markennamen „Styria“ verkauft wurden. 1903 folgten die ersten in Serie gefertigten Motorräder, 1906 auch Automobile. Einige Innovationen gingen von Puch aus. So zum Beispiel die erste Teleskopgabel an den Modellen Puch R1 und Puch R2. Ab 1923 kam ein Doppelkolbenmotor ins Programm. Diese Technik wurde bis 1970 verwendet. Einen weltweit guten Ruf erwarb sich Puch mit seinen Mofas, Kleinkrafträdern, Motocross- und Enduromaschinen und auch Straßenmotorrädern. Heute sind Puch Oldtimer sehr beliebt!
Vom Fahrradhändler zum Fahrzeugproduzenten: Puch!
Es kostete Johann Puch einiges an Mühe, eine Betriebserlaubnis für seine eigene Fahrradwerkstatt auf dem Grundstück der Schwiegereltern zu erlangen. 1989 startete er mit dem Verkauf, der Montage und der Wartung von zugekauften Fahrrädern. Nur ein Jahr später bot er seine selbst produzierten Fahrräder an.
1903 begann Puch mit der Produktion von Motorrädern. Wahre Raritäten sind heute das Puch Modell A und das Puch Modell B. 1923 erschien das Modell Puch LM mit einem Hubraum von 122 cm³. Die Besonderheit: Der vom italienischen Ingenieur Giovanni Marcellino konstruierte Doppelkolbenmotor. Bei diesem Motor ist je ein Kolben für die Steuerung des Einlasses und Auslasses zuständig. Dieses Prinzip machte den Zweitakter sehr effizient. Bis 1970 wurden die Motoren zwischen 125 und 500 cm³ mit dieser Technik ausgestattet.
In den 1950er Jahren erwarb sich das Unternehmen weltweit einen guten Ruf im Bereich Enduro und Moto-Cross. Eine der legendärsten Maschinen ist die Puch 175 SV. Dieses Motorrad glänzte mit einer hervorragenden Leistung und Zuverlässigkeit. Die Erfolge im Offroad-Motorsport hielten bis weit in die 1970er Jahre an. Eine der letzten erfolgreichen Enduros aus dem Hause Puch war die Puch GS 350.
Mehr als nur Motorrad: Puch G, Haflinger und Pinzgauer!
Nicht nur auf zwei Rädern war der Grazer Hersteller erfolgreich. Das Geländefahrzeug Puch G ist baugleich mit dem bekannten Mercedes-Benz G. Die Entwicklung des Offroaders erfolgte in Kooperation beider Unternehmen. Bis 1981 gab es das G-Modell offiziell auch als Puch. Danach wurde der Vertrieb eingestellt, die Produktion in Graz wird jedoch bis heute weitergeführt.
Weitere Modelle, vorrangig fürs Militär gebaut, sind der Steyr-Puch Haflinger und sein Nachfolger, der Steyr-Puch Pinzgauer. Der extrem geländetaugliche Allradler mit 2 oder 3 Achsen wurde in zahlreichen Varianten bis 2000 gebaut.
Egal ob Puch G, Steyr-Puch Haflinger oder Steyr-Puch Pinzgauer, sie sind allesamt gesuchte Oldtimer.
Puch-Motorräder der Vorkriegszeit
Schon mit seinen ersten Motorrädern zu Beginn des letzten Jahrhunderts begann Puch, sich einen Namen zu machen. Die Modelle Puch A und B sorgten bereits für überregionale Bekanntheit. Auch das Militär nutzte viele Maschinen des Grazer Unternehmers.
Mit der Einführung des Doppelkolbenmotors im Modell Puch LM wuchs die Bekanntheit und der Absatz enorm. Weitere Motorräder folgten mit der Puch 175, der Puch 220 und schließlich der legendären Puch 250 T. Mitte der 1930er Jahre war Puch mit der 250 S4 auch im Rennsport erfolgreich. Dieses Motorrad wurde eines der beliebtesten seiner Zeit in der Schweiz und in den umliegenden Ländern. Das hubraumstärkste Modell des Herstellers kam 1936 mit der Puch 800 auf den Markt.
Als Vorläufer der modernen Enduro kann die Puch 350 GS gesehen werden. Wie auch bei BMW heute steht das „GS“ für Gelände/Straße. Dieses Fahrzeug wurde im Zweiten Weltkrieg in großer Zahl militärisch genutzt.
Die Nachkriegszeit: Puch und der Aufschwung!
Kurz nach dem Krieg waren Fahrzeuge für Jedermann gefragt. Zuverlässig und günstig sollten sie sein. So wurden bereits im ersten Nachkriegsjahr sparsame Motorräder mit kleinerem Hubraum gebaut. Die Puch 125 T und später die Puch 250 TF trugen zur Massenmobilisierung bei. Auch Beiwagenmaschinen entstanden.
Ab den 1950er Jahren rückten geländetaugliche Motorräder in den Mittelpunkt. Puch war zunehmend bei Enduro- und Moto-Cross-Rennen vertreten und durchaus erfolgreich. 1975 durfte Harry Everts als Moto-Cross-Weltmeister das Siegertreppchen besteigen. Er fuhr eine Puch MC 250.
In diesen Jahren wurden auch Roller immer beliebter. Puch erkannte dies und bot mit dem Puch 125 RL und dem SR 125 passende Zweiräder an. Ein echter Klassiker unter den Rollern ist der in Zusammenarbeit mit Suzuki entwickelte Puch Lido. Er wurde mit 50, 80 und 125 cm³ verkauft.
Zündapp war mit seiner KS 50 damals das Maß aller Dinge. Doch die Puch M 50 Jet war schneller! Nicht aus dem Straßenbild der 1960er und 1970er Jahre wegzudenken: Das Mofa Puch Maxi! Es zählt zu den meistverkauften fahrbaren Untersätzen weltweit.
1987 endete die Ära Puch mit dem Verkauf an Piaggio.
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Vielseitige Dauerläufer
Die Oldtimer von Puch gelten als zuverlässig und langlebig. Auch heute noch! Besonders gefragt sind unrestaurierte Motorräder im Originalzustand. Nicht nur bei Puch-Motorrädern zeigt sich, dass Patina von Sammlern höher bezahlt wird als glänzende, generalüberholte und modernisierte Maschinen. Trotz der hohen Stückzahlen zählen gute Exemplare heute als Rarität mit Wertsteigerungspotenzial.
Ersatzteile für Puch-Motorräder der Nachkriegszeit sind gebraucht oder als Nachfertigung recht gut erhältlich. Schwieriger wird es bei Teilen, insbesondere Blechteilen, für Vorkriegsmodelle.
FAQ
Sehr beliebte Puch Oldtimer sind unter anderem die S 4-Modelle, die 175er Harlette und die Puch 220.
Die Puch 800 hatte einen Hubraum von 792 cm³ und leistete 20 PS. 550 Exemplare wurden von 1936 bis 1938 gebaut.