Bereits 1887 entstand der Yamaha-Konzern. Das vorrangig im Bereich Musikinstrumente tätige Unternehmen stieg erst 1953 in den Motorradbau ein. 1954 entstand der erste Prototyp: Die Yamaha YA-1. Zu dieser Zeit waren Motorräder, so auch die YA-1, mit Zweitaktmotoren ausgestattet. Das Motorrad war eine Kopie der DKW RT 125. Nach Deutschland kam das erste Motorrad des japanischen Herstellers jedoch erst 1964. Die YDS3 überzeugte mit Spurtstärke und einem hohen Drehmoment. Die Ära der Viertakt-Motorräder brach 1969 an. Die Yamaha XS 1 kam mit einem 650 cm³ Parallel-Twin auf den Markt. Wirkliche Kultklassiker sind die XT 500 und SR 500. Heute haben Yamaha Oldtimer eine treue Fangemeinde.
Yamaha: Musik und Motorsound!
Die Yamaha Hatsudōki K.K. (Yamaha Motor Company, Ltd.) ging 1953 aus der Yamaha Corporation hervor. Die Ursprünge des Herstellers von Motorrädern und Bootsmotoren sind noch heute am Markenlogo erkennbar: Drei Stimmgabeln. Der Klang einiger Yamaha-Motoren ist Musik in den Ohren der Fans.
Zweitaktrenner: Yamaha Oldtimer-Motorräder der 1950er und 1960er Jahre!
Zugegeben, es ist sehr schwer, einen Yamaha-Oldtimer aus Baujahren vor 1964 zu finden. Denn erst ab diesem Jahr wurden die Motorräder im deutschen Raum verkauft. Die Yamaha YDS3 wurde zuvor bereits erfolgreich in Amerika angeboten und kam auch hierzulande gut bei den Käufern an. Neben ihrer hohen Leistung brachte die Maschine auch eine für damalige Zeiten unübliche Getrenntschmierung mit. Das Mischen von Benzin und Öl entfiel. Der 250-cm³-Zweizylindermotor leistete 24 PS und war luftgekühlt.
1973 folgte die erfolgreichste aller Yamaha-Baureihen. Die Yamaha RD 250 mit 30 PS und die RD 350 mit 39 PS waren wohl auch die stärksten Motorräder ihrer Klasse in Deutschland. Durch die Verwendung von Membranventilen an der Einlassseite des Motors wurde dessen Gasannahme verbessert und der nutzbare Drehzahlbereich erhöht. Auch Scheibenbremsen waren an diesen Modellen serienmäßig.
1980 machte die Zweitakttechnik bei Yamaha einen großen Sprung. Die Basis boten die Zweitakt-Rennmaschinen des Herstellers. Mit der RD 250 LC waren ganze 38 PS möglich. Die RD 350 LC hatte sogar 46 PS. Die Krone konnte sich 1983 jedoch die Yamaha RD 350 YPVS aufsetzen. Der Sporttourer leistete bis zu 59 PS, später sogar 63 PS. Mit dieser Leistung konnte das Motorrad leicht mit der viertaktenden Konkurrenz der 500er oder gar 750er Klasse mithalten.
Zu den schnellsten Motorrädern der 500er Klasse zählt die Yamaha RD 500 V4. Der V4-Zweitaktmotor mobilisiert serienmäßig 88 PS. Es war eine Replik jener Maschine, mit der Wayne Rainey und Eddie Lawson mehrfach Weltmeistertitel gewannen.
Auch in der 50er Klasse spielte Yamaha mit. Sehr selten und gesucht ist die Yamaha Chappy (offiziell LB 50). Das Minibike zeichnet sich besonders durch Handlichkeit und leichte Bedienung aus. Es hat ein ausgeklügeltes Automatikgetriebe, bestehend aus zwei verschieden übersetzten Fliehkraft-Kupplungen und einem nachgeschalteten Zweigang-Ziehkeilgetriebe. Ebenso unüblich bei Motoren der kleinen Hubraumklasse: Eine separate Ölpumpe.
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Viertaktende Legenden: Yamaha XT und Co!
Schon der erste Viertakter des japanischen Herstellers wurde ein Erfolg. Die Yamaha XS 1 kam 1969 mit ihrem britischen Design sehr gut an. Zudem erwies sich der 650-cm³-Parallel-Twin als äußerst zuverlässig. Der 50 PS starke Motor war mit einem elektrischen Anlasser ausgerüstet. 1978 kämpfte Yamaha mit der wachsenden Konkurrenz an großen Sportmotorrädern. Honda brachte die CBX 1000 und Kawasaki die Z 1000 auf den Markt. Schließlich konterte Yamaha mit dem 1978 hubraumgrößten, in einem Serienmotorrad verbauten Motor. Die XS 1100 besaß einen luftgekühlten Vierzylinder mit einer Leistung von 95 PS. Das 283 Kilogramm schwere Kraftpaket erreichte 180 km/h in 13 Sekunden. Die Spitzengeschwindigkeit betrug 220 km/h. Die Nachfolge übernahm ab 1983 die Yamaha FJ 1100 mit deutlich verbesserter Leistung.
Weniger erfolgreich war die 1972 erschienene TX 750, das bis dahin größte und leistungsstärkste Motorrad im Programm. Die Maschine litt unter sich längenden Ausgleichswellen-Ketten und daraus folgenden Motorschäden. Zudem traten häufig thermische Probleme auf.
Ebenfalls etwas glücklos war die Yamaha TX 500. Der Zweizylinder besaß vier Ventile. Jedoch traten auch hier thermische Probleme ans Licht, welche oft Zylinderkopfdichtungen zerstörten.
Nach diesen Misserfolgen brachte Yamaha 1978 die erste, in Großserie gebaute, Enduro auf den Markt. Unter Kennern wird die XT 500 als „Landrover“ unter den Enduros bezeichnet. Nicht nur die Geländetauglichkeit, auch der legendäre 499 cm³-Einzylindermotor machen das Motorrad noch heute beliebt. Mit beinahe baugleichem Motor wurde auch die SR 500 ein Verkaufsschlager. Sie war so beliebt, dass sie noch bis 1999 gebaut wurde. Einige weitere leichte Enduros und Crossmaschinen folgten ebenfalls unter der Bezeichnung XT. 1983 wurde die XT 600 Tenere vorgestellt. Dieses Erfolgsmodell ist noch heute (deutlich modernisiert) im Programm und begeistert Weltreisende.
Anfang der 1980er Jahre wurden Chopper in Europa populär. Doch eine Harley-Davidson war für die meisten Zeitgenossen nicht erschwinglich. Sogenannte „Japan-Chopper“ kamen auf den Markt. Yamaha stellte die XV 750 vor. Als Alternative zu den teuren und technisch veralteten Harleys kam sie mit ihrem Design, dem tollen Fahrverhalten und mit ihrer modernen Technik gut an. Der Erfolg der als „Virago“ verkauften Motorräder war auch der niedrigen Sitzposition und den unverwüstlichen Motoren geschuldet.
Japanische Oldtimer: Besser als gedacht!
Die japanische Fahrzeugindustrie hat Vieles zu bieten. Insbesondere die Motorräder ab den 1960er Jahren sind etwas Besonderes. Die Zweiräder aus Fernost machten das Motorradfahren populär. Sozusagen zum Volkssport. War ein Motorrad damals oft nur eine billige Alternative zum unerreichbaren Auto, wurde es mit den sportlichen und schicken Modellen immer mehr zum Lifestyle. Allerdings dauerte es bis in die späten 1970er Jahre, bis sich die Fahrzeuge in Europa etablierten. Daher ist es auch schwierig, ein gutes Exemplar zu finden. Ab den 1980er Jahren stiegen die Verkaufszahlen enorm. Oldtimer aus dieser Zeit zu bekommen, ist deutlich einfacher.
Die damals moderne Motorentechnik lässt sich auch heute noch recht gut reparieren und warten. Jedoch sollten technisches Verständnis und einige Erfahrung vorhanden sein. Oft sind die Bikes in großen Stückzahlen gebaut worden. Je nach Modell ist es relativ unkompliziert, an Ersatzteile zu kommen. Wenn Neuteile nicht verfügbar sind, helfen einschlägige Communitys mit Tipps oder Gebrauchsteilen. Einige, seltenere Exemplare stellen allerdings eine Herausforderung dar.
FAQ
Gebrauchte Modelle aus den 1980er Jahren mit recht hohen Laufleistungen, jedoch fahrbereit, sind ab rund 1.000 Euro zu bekommen. Besonders gesuchte Exemplare mit wenigen Kilometern wie die XT 500 werden ab etwa 6.000 Euro gehandelt. Restaurierte Liebhaberstücke kosten deutlich mehr.
Die ersten Motorräder des Herstellers konnten auf der Kölner IFMA 1964 bestaunt werden. Nur zwei Jahre später waren bereits 23 Händler unter Vertrag.