
Der BMW E24 635 CSi ist ein Inbegriff deutscher Ingenieurskunst und eleganter Sportlichkeit. Anders als die vorherigen bayerischen CS-Coupés sollte der 635 CSi nicht als „Batmobil“ mit riesigen Spoilern daherkommen. Dezent sollte er sein. Und dennoch mit Sportlichkeit überzeugen. Selbst den stärkeren Porsche 928 und Mercedes 450 SLC lehrte er das Fürchten! Als Coupé der oberen Mittelklasse stellte der 635 CSi von 1978 bis 1989 die Speerspitze der ersten BMW-6er-Reihe dar. Der CSi-Oldtimer verbindet souveräne Fahrleistungen mit luxuriösem Komfort und zeitlosem Design. Heute ist der BMW 635 CSi ein gefragter Klassiker, der Sammler und sportlich orientierte Oldtimer-Liebhaber begeistert.
Bayerischer (Film-) Dienstwagen: BMW 635 CSi!

Die BMW-6er-Reihe wurde 1976 eingeführt, um den BMW E9 (CS/CSi/CSL) abzulösen. Das neue Modell, intern als E24 bezeichnet, wurde im Designzentrum von BMW unter Leitung von Paul Bracq gezeichnet. Ziel war es, ein luxuriöses, aber sportliches Coupé zu schaffen, das sowohl Leistung als auch Komfort vereint.
Der 635 CSi kam 1978 auf den Markt und etablierte sich als das leistungsstärkste Serienmodell der Baureihe (bis zur späteren M-Version). Mit dem aus dem BMW E23 stammenden Reihensechszylinder-Motor zeigte der 635 CSi, dass sportliche Dynamik und Langstreckenkomfort kein Widerspruch sein müssen. Der E24 war bis 1982 auf dem Chassis des E12 (BMW 5er) aufgebaut, danach folgte eine Überarbeitung auf Basis des E28.
Einige klingende Namen tauchen unter den Tunern der Baureihe E24 auf. So nahmen sich unter anderem Alpina, Hartge und Schnitzer die Sport-Coupés vor und veredelten sie technisch und optisch. Heute sind diese Varianten extrem gesucht und wechseln den Besitzer nur zu hohen Preisen.
Ein großer Fan und leidenschaftlicher Fahrer eines schwarzen BMW 635 CSi war Ottfried Fischer. Der Schauspieler bewegte seinen bayerischen „Dienstwagen“ regelmäßig in der Serie „Der Bulle von Tölz“.
Mit einer Produktionszeit von 13 Jahren ist der BMW E24 das am längsten gebaute Modell des Herstellers. Ganze 86.216 Exemplare liefen vom Band. Mit 45.215 Fahrzeugen wurde der 635 CSi am häufigsten verkauft.
Sportlichkeit und Luxus dezent verpackt: BMW 635 CSi E24!
Das Design des BMW e24 635 CSi ist geprägt von Eleganz und Ausdrucksstärke. Die flache, nach vorn gepfeilte Front mit Doppelscheinwerfern, die langgezogene Motorhaube und das sanft abfallende Heck machen den 6er zu einem der schönsten Coupés der 70er- und 80er-Jahre.
Im Innenraum dominieren klare Linien, hochwertige Materialien und Fahrerausrichtung. Der Cockpit-Stil von BMW mit leicht zum Fahrer geneigtem Armaturenbrett fand hier eine seiner vollendetsten Umsetzungen. 1975 im 3er BMW (E21) erstmals eingeführt, sollte dieses Design die Marke über 25 Jahre prägen. Sportsitze, optionales Leder, Edelholzintarsien und ein umfangreicher Instrumentensatz unterstreichen den Premiumanspruch. Der 1978 vorgestellte 635 CSi unterschied sich von seinen Modellbrüdern durch BBS-Kreuzspeichenräder aus Aluminium, Front- und Heckspoiler sowie seitliche Zierstreifen.
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Drehfreudig, solide aber durstig: BMW 635 CSi
Niemand erwartet vom 3,5-Liter-Sechszylinder unter der großen Motorhaube des BMW-Oldtimers ein Sparwunder. Wichtiger sind seine Tugenden: Drehfreude, Zuverlässigkeit, Langlebigkeit, Laufkultur und Kraft. Immerhin schaffte es der 635 CSi in einem Test von „auto motor und sport“ im Jahre 1978 in einem Punkt, die deutlich stärkere Konkurrenz zu schlagen. Der Porsche 928 und der Mercedes-Benz 450 SLC 5.0 traten mit Achtzylindern und einer Leistung von 240 PS an. Den Spurt von 0 auf 200 km/h bewältigte der Münchener zwei Sekunden schneller als die beiden anderen Boliden.
Unter der Haube arbeitete im 635 CSi ein 3,5-Liter-Reihensechszylinder mit mechanischer oder später elektronischer Einspritzung. Die Leistung lag je nach Baujahr und Markt zwischen 218 und 220 PS. Gepaart mit einem sportlich abgestimmten Fahrwerk, einem knackigen Fünfgang-Schaltgetriebe (später auch Viergang-Automatik) und Hinterradantrieb bot der Wagen beeindruckende Fahrleistungen: 0 auf 100 km/h in unter 7 Sekunden waren möglich.
Ab 1982 wurde der E24 technisch modernisiert und profitierte von der Bodengruppe des E28, was Verbesserungen in Fahrverhalten, Sicherheit und Zuverlässigkeit mit sich brachte. ABS, Bordcomputer, Servolenkung und Klimaanlage gehörten je nach Ausstattung zum Angebot. Die Einspritzanlage wurde von vormals Bosch L-Jetronic auf die modernere Motronic umgestellt.
1984 optimierte die BMW Motorsport GmbH den 635 CSi. Der nun BMW M 635 CSi genannte Wagen wurde an Motor, Getriebe, Fahrwerk und Elektrik verbessert. Der Vierventilmotor erreichte nun 286 PS und eine Höchstgeschwindigkeit von 255 km/h.
Neben dem „klassischen“ 635 CSi bot BMW noch weitere Varianten innerhalb der E24-Baureihe an:
- 628 CSi: Einstiegsversion mit 2,8-Liter-Sechszylinder, 184 PS
- 630 CS / 630 CSi: Frühmodelle mit 3,0-Liter-Sechszylinder
- M635 CSi (ab 1984): High-Performance-Version mit M88-Motor (286 PS), Motorsport-Fahrwerk und vielen exklusiven Details
- BMW L6 (US-Version): Luxusvariante des 635 CSi mit Vollausstattung
Der 635 CSi selbst bot ebenfalls viele Individualisierungsmöglichkeiten, darunter Automatikgetriebe, sportliche Differenziale, BBS-Felgen, Spoilerpakete und verschiedene Lederinterieurs.
Vorsicht Bastelbude!
Leider fielen viele BMW 635 CSi E24 grausamen Tuningmaßnahmen zum Opfer. Auch wenn es in einigen Fällen optisch reizvoll aussieht, es ist ein wertmindernder Makel. Ausgenommen hiervon sind natürlich die Tuningmaßnahmen der Profis von Alpina und Co. Manche Maßnahmen lassen sich nicht einfach so auf den Originalzustand zurück rüsten. Trotz aller Premiumqualität neigt der E24 zu Rost. Besonders betroffen sind:
- Kotflügel
- Stehbleche
- Federbeindome
- Radläufe
- Endspitzen
- Türböden
- Schiebedach-Ränder
Die Reihensechszylinder erweisen sich auch im hohen Alter und mit stattlichen Laufleistungen als solide. Achten Sie auf eventuellen Ölverlust und auf die Spanner der Steuerkette. Das Fahrwerk hat mit einem Fahrzeuggewicht von über 1,5 Tonnen zu kämpfen. Demzufolge leiden Dämpfer, Buchsen und Stabilisatoren gern an Verschleiß. Elektrische Probleme sind selbst bei sehr gut gewarteten CSi nicht selten. Häufig liegen die Fehler in defekten Fensterhebern oder der Bordelektronik.
Ersatzteile lassen sich noch erstaunlich gut beschaffen. Vieles ist noch neu zu bekommen. Insbesondere spezialisierte BMW-Teilehändler bieten ein großes Sortiment an Originalteilen. Geht es allerdings um Teile der Innenausstattung, wird es komplizierter.
Die Preise für BMW 635 CSi sind in den letzten Jahren gestiegen. Restaurierungsobjekte kosten bereits häufig mindestens 8.000 Euro. Fahrbereite Oldtimer, mit dem Segen des TÜV, sind für 18.000 bis 30.000 Euro zu haben. Wenn es ein Sahnestück (und/oder) ein BMW M635 CSi sein soll, müssen Sie mit etwa 40.000 bis weit über 70.000 Euro rechnen. Der Gegenwert zeigt sich in hervorragender Langstreckenqualität und zu erwartendem Wertzuwachs.
FAQ
Der 3,5-Liter-Reihensechszylinder mobilisiert ab Werk 218 PS. Die sportliche M 635 CSi-Version bringt 286 PS auf die Straße.
Vor ein paar Jahren waren sie für verhältnismäßig wenig Geld zu bekommen. Heute sind die Preise für exzellente Exemplare auf 40.000 bis weit über 70.000 Euro gestiegen. Fahrbereite Fahrzeuge gibt es ab etwa 18.000 Euro.