
Der Jaguar XK 150 Roadster gehört zu den stilvollsten und begehrtesten Jaguar-Oldtimern, die je gebaut wurden. Als letzter Vertreter der legendären XK‑Reihe verkörpert er das goldene Zeitalter des britischen Automobilbaus: zeitloses Design, kraftvolle Technik, luxuriöse Ausstattung und ein authentisches Fahrerlebnis. Wenn Sie einen echten englischen Roadster suchen, der sowohl auf Oldtimer-Rallyes als auch in Sammlungen glänzt, kommen Sie am Jaguar XK 150-Oldtimer kaum vorbei. Besonders die Jaguar XK 150 SE-Modelle (Special Equipment) sind gesuchte Raritäten. In diesem Artikel erfahren Sie alles Wissenswerte zur Geschichte, Technik, Ausstattung und dem Kauf eines XK 150 Roadsters.
Der letzte XK: der Jaguar XK 150 Roadster

Der Jaguar XK 150 wurde 1957 als Nachfolger des XK 140 vorgestellt und bis 1961 produziert. Er bildete den Abschluss einer Reihe, die mit dem bahnbrechenden Jaguar XK 120 im Jahr 1948 begann. Ursprünglich als Weiterentwicklung gedacht, brachte der XK 150 dennoch zahlreiche technologische und gestalterische Neuerungen mit sich.
Er war in drei Karosserievarianten erhältlich: als Fixed Head Coupé (FHC), Drophead Coupé (DHC) und als reiner Roadster (Open Two-Seater, OTS). Der Jaguar XK 150 Roadster war die puristischste Version – mit abnehmbarem Stoffverdeck, schlanker Silhouette und direkter Straßenanbindung. Anfangs mit einem 3,4-Liter-Reihensechszylinder ausgestattet, wurde 1959 auch ein 3,8-Liter-Motor verfügbar, der dem XK 150 zu echten Sportwagenleistungen verhalf.
Der XK 150 markierte den Übergang von den filigranen Linien der frühen Nachkriegsmodelle hin zu einem moderneren, breiteren Design – ohne seine klassische Eleganz zu verlieren. Dennoch waren einige Interessenten damals nicht wirklich mit dem Design zufrieden. Kritikpunkte waren eine veraltete Linienführung und der fehlende „Schwung“. Drei dieser Kunden betrauten Bertone unter der Leitung von Franco Scaglione mit der Aufgabe, eine neue Karosserie auf das Chassis des Jaguar XK 150 S zu setzen. Es blieb bei diesen drei Exemplaren. Eines davon ist noch existent. Der Verbleib der anderen beiden Designikonen ist unklar. 1961 wurde der XK durch den völlig neu konstruierten Jaguar E-Type ersetzt.
Jaguar 150 XK: britische Noblesse!
Optisch unterscheidet sich der Jaguar XK 150 Roadster deutlich von seinen Vorgängern. Die Frontscheibe ist nun einteilig gewölbt, was dem Wagen eine modernere Linie verleiht. Die Kotflügel sind sanft ausgestellt, die Motorhaube lang, und das Heck elegant abgerundet – ein Paradebeispiel für englische Roadster-Eleganz. Die Jaguarfigur fand erstmalig Platz als Kühlerfigur auf der Motorhaube. Die angebotene Farbpalette war groß. Die beliebtesten Lackierungen waren:
- Carmen-Rot
- Weinrot
- Schwarz
- Cotswold-Blau
- Sherwood-Grün
- British Racing Green
Innen ist der XK 150 puristisch, aber stilvoll eingerichtet. Hochwertiges Leder oder Holzvertäfelungen, Chromakzente und eine klare Instrumentierung prägen das Cockpit. Die Sitze sind tief positioniert, das Holzlenkrad griffig. Der Roadster verzichtet dabei auf übermäßigen Komfort: kein Verdeckkasten, kein aufwendiges Dach – stattdessen echtes Open-Air-Feeling für Enthusiasten.
Besonders charakteristisch ist das Fehlen der „klassischen“ Roadster-Türen mit hochgezogenen Fensterrahmen: Die flachen Türen und Steckscheiben erinnern an das Rennsport-Erbe von Jaguar.
Sportliche Katze: XK 150 Roadster
Unter der Haube arbeitete anfangs ein Reihensechszylinder-Motor mit 3,4 Litern Hubraum, basierend auf dem legendären XK-Motor, der auch in den Jaguar-C- und D-Type-Rennwagen zum Einsatz kam. Die Leistung betrug wahlweise 193 oder 213 PS. Der XK 150 wurde ab 1958 auch als S‑Version mit drei SU‑Vergasern und 254 PS angeboten. Für damalige Zeiten ein Spitzenwert. Ab 1959 wurde der Sechszylinder auch als aufgebohrte 3,8-Liter-Version mit 223 PS angeboten. Der Jaguar XK 150 S lieferte gar 267 PS.
Die Kraftübertragung erfolgte über ein 4-Gang-Getriebe, wahlweise mit Overdrive. Optional konnte auch ein BorgWarner-Automatikgetriebe bestellt werden. Eine bedeutende Neuerung war die Einführung von Scheibenbremsen an allen vier Rädern – der Jaguar XK 150 war damit eines der ersten Fahrzeuge, das serienmäßig mit einer solchen Bremsanlage ausgestattet war.
Fahrtechnisch bietet der XK 150 ein sportliches, aber dennoch gutmütiges Verhalten. Der lange Radstand und die ausgereifte Achskonstruktion sorgen für Stabilität und Fahrspaß, ohne den Komfort zu vernachlässigen.
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Kein Billigheimer!
Wie bei vielen Oldtimern gilt: Die Karosserie ist rostanfällig. Besonders gefährdete Stellen sind Schweller, Kotflügel und Befestigungspunkte, Standlichtgehäuse, Lampentöpfe, Radläufe und der Bereich um die A-Säule. Auch der Unterboden sollte genau geprüft werden. Achten Sie auf Spaltmaße! Sie geben oft Hinweise auf frühere Unfälle oder unsachgemäße Restaurierungen.
Der XK‑Motor ist grundsätzlich robust, jedoch neigen Zylinderköpfe zu Rissen, wenn der Wagen überhitzt wurde. Abhilfe schaffen elektrische Zusatzlüfter. Auch undichte Ölwannen und Kühlwasserverluste kommen bei schlecht gewarteten Fahrzeugen vor. Die hydraulischen Bremsen sollten unbedingt regelmäßig gewartet werden.
Die Teileversorgung ist erfreulich gut. Dank der Popularität des XK 150 und des engagierten Netzwerks an Jaguar-Enthusiasten gibt es viele Spezialisten und Clubs, die Ersatzteile liefern – von originalgetreu bis modernisiert. Besonders in Großbritannien und Deutschland gibt es zahlreiche Anbieter mit Online-Shops.
Ein Jaguar XK 150 Roadster in gutem Zustand beginnt derzeit bei etwa 80.000 Euro, gut restaurierte Exemplare liegen häufig bei 150.000 bis 180.000 Euro. Besonders seltene S-Modelle mit Matching Numbers können Preise über 200.000 Euro erzielen. Etwas günstiger sind die geschlossenen FHC-Modelle zu haben. Hier beginnen die Preise bei etwa 65.000 Euro.
Wichtig: Setzen Sie auf einen dokumentierten Wartungsverlauf, ein seriöses Gutachten und gegebenenfalls einen FIVA-Ausweis. Auch eine Probefahrt und eine Vorabuntersuchung durch einen Spezialisten sind empfehlenswert.
FAQ
Ein gut erhaltener oder restaurierter Jaguar XK 150 Roadster kostet in der Regel zwischen 80.000 und 180.000 Euro. Fahrzeuge in Concours-Zustand oder besonders seltene S‑Ausführungen mit 3,8‑Liter-Motor können über 200.000 Euro kosten. Geschlossene FHC-Modelle sind bereits ab etwa 65.000 Euro erhältlich.
Insgesamt wurden etwa 2.265 Jaguar XK 150 Roadster (OTS) produziert. Von allen XK 150‑Varianten zusammen verließen rund 9.382 Fahrzeuge das Werk.