
Der Lincoln Continental Mark III Oldtimer gehört zu den faszinierendsten Luxusautos der späten 1960er- und frühen 1970er-Jahre. Entwickelt von Ford als direkte Antwort auf den Cadillac Eldorado, gilt der Mark III heute als Ikone des amerikanischen Automobilbaus. Mit seiner imposanten Erscheinung, dem luxuriösen Innenraum und dem kraftvollen V8-Motor war der Lincoln nicht nur ein Auto für die Oberschicht, sondern auch ein Symbol für Prestige und Macht. Für Sammler von amerikanischen Klassikern ist der Continental Mark III heute ein gefragtes Stück Automobilgeschichte. Nur wenige haben es über den großen Teich zu uns geschafft.
Günstiger Erfolg: Lincoln Continental Mark III Oldtimer

Die Entstehungsgeschichte des Mark III ist eng mit dem Wettbewerb zwischen Ford und General Motors verbunden. Als Cadillac 1967 den Eldorado präsentierte, war Lincoln gefordert, ein gleichwertiges Luxus-Coupé auf den Markt zu bringen. Innerhalb von nur zwei Jahren entstand der Lincoln Continental Mark III, der 1968 vorgestellt wurde und ab Modelljahr 1969 offiziell in Serie ging. Während der Vorgänger, der Mark II, noch von William Clay Ford Senior konzipiert wurde, beeinflusste Henry Ford II die Konstruktion sowie das Design des Continental Mark III. Die Karosserielinien wurden von Eugene Bordinat gezeichnet. Um das Interieur kümmerte sich Hermann Brunn.
Ford nutzte die Plattform des Thunderbird, passte sie aber an, um dem Mark III ein individuelles Erscheinungsbild zu verleihen. Chefdesigner war Lee Iacocca, der später durch den Ford Mustang und Chrysler bekannt wurde. Die klare Botschaft: Der Mark III sollte das luxuriöseste und prestigeträchtigste Fahrzeug von Ford werden – und das gelang.
Der Wagen wurde von 1969 bis 1971 gebaut und fand über 79.000 Käufer. Damit war er nicht nur erfolgreich, sondern auch wegweisend für die folgenden Lincoln-Modelle. Nur etwa 30 Millionen Dollar kostete die Entwicklung des Mark III. Ursächlich hierfür waren die Nutzung vorhandener Technik und Designs.
Luxusliner mit Cartier-Uhr: Continental Mark III!
Der Continental Mark III überzeugte mit einer markanten Optik, die sich klar von der Konkurrenz abhob. Auffällig waren die mächtige Motorhaube, die mehr als 1,8 Meter lang war, die kurze Fahrgastzelle und das kurze Heck. Die charakteristische „Continental-Spare-Tire“-Heckklappe ist ein Designelement, das an frühere Continental-Modelle erinnerte. Was wie die Unterbringung eines Ersatzrades aussieht, ist lediglich eine Attrappe. Das eigentliche Reserverad lag im Kofferraum. Funfact: Die Motorhaube des Mark III war im Jahr 1968 die längste, die an einem US-PKW zu finden war.
Die Frontpartie dominierte ein großer, aufrechtstehender Kühlergrill, inspiriert vom Rolls-Royce. Hinzu kamen Doppelscheinwerfer, die sich nahtlos in die kantigen Linien des Fahrzeugs einfügten und im ausgeschalteten Zustand hinter Abdeckungen verschwanden. Mit knapp 5,5 Metern Länge und einem Gewicht von mehr als zwei Tonnen war der Mark III ein echtes Straßenmonument.
Im Innenraum setzte Lincoln auf pure Luxusausstattung. Feinstes Leder, Holzapplikationen und hochflorige Teppiche sorgten für ein nobles Ambiente. Zur Serienausstattung gehörten Klimaanlage, elektrische Fensterheber und bequeme Einzelsitze. Ab 1968 wurde serienmäßig eine Uhr von Cartier verbaut. Käufer konnten den Wagen mit nahezu jeder erdenklichen Komfortoption ordern – vom Schiebedach bis hin zum hochwertigen Soundsystem.
Lincoln Continental Mark III: Im Innenraum Stille!
Unter der langen Motorhaube arbeitete ein mächtiger 7,5-Liter-V8-Motor (460 CUI), der rund 365 PS leistete. Das sonore Blubbern des Triebwerks ist Musik in den Ohren. Die Kraftübertragung erfolgte über ein 3-Gang-Automatikgetriebe an die Hinterräder. Damit erreichte der Mark III eine Höchstgeschwindigkeit von etwa 209 km/h und beschleunigte in 9 Sekunden von 0 auf 100 km/h. Für ein Fahrzeug dieser Größe und Zeit eine sehr beachtliche Leistung.
Das Fahrwerk war auf Komfort ausgelegt: Weiche Federung, Servolenkung und großzügige Sitze machten jede Fahrt zum Gleiten über die Straße. Trotz seines hohen Gewichts konnte der Mark III mit seiner Leistung überzeugen und bot genug Kraftreserven für souveränes Fahren.
Optional waren ABS und ein Differential lieferbar. Servounterstützung für Lenkung und Bremsen waren hingegen serienmäßig. Bei der Geräuschdämmung sparte Lincoln weder Kosten noch Mühe. Ganze 75 Kilogramm Dämmmaterialien wurden verbaut, um den Mark III im Innenraum möglichst ruhig zu machen.
Allerdings war der Spritverbrauch mit 20 bis 25 Litern auf 100 km enorm hoch – ein Faktor, der später in Zeiten der Ölkrise zum Problem für viele amerikanische Klassiker wurde.
Varianten? Nein: Individualisierung!
Der Mark III wurde ausschließlich als zweitüriges Coupé angeboten. Lincoln legte jedoch großen Wert auf Individualisierungsmöglichkeiten. Käufer konnten aus einer Vielzahl von Lackierungen und Innenraumvarianten wählen, darunter exklusive Vinyl-Dächer und zweifarbige Lackierungen.
Einige wenige Sondereditionen, wie beispielsweise Fahrzeuge mit besonderen Farbpaketen oder speziellen Ausstattungen, machten den Mark III noch exklusiver. Dennoch blieb die Modellpalette vergleichsweise schlank, da Lincoln die Konzentration auf Luxus-Coupés im Hochpreissegment suchte.
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Gangsterauto auf der Leinwand: Lincoln Continental Mark III
Der imposante Auftritt des Mark III machte ihn auch in Film und Fernsehen beliebt. Sein kantiges, bedrohlich-elegantes Design prädestinierte ihn für Rollen als Gangsterauto oder Wagen mächtiger Persönlichkeiten.
In amerikanischen Kriminalfilmen der 1970er-Jahre war der Mark III häufig zu sehen, oft als Fahrzeug von Bossen und Geschäftsmagnaten. Einen großen Auftritt hatte der Mark III in „French Connection – Brennpunkt Brooklyn“. Auch heute noch ist er ein beliebtes Modell für Filmproduktionen, die den Stil und das Lebensgefühl dieser Epoche vermitteln möchten.
Rarität mit Stil: Lincoln Continental-Oldtimer
Wer heute einen Lincoln-Continental-Mark-III-Oldtimer kaufen möchte, sollte einige Punkte beachten:
- Karosserie: Rost ist wie bei vielen amerikanischen Klassikern ein großes Thema, besonders an den Radläufen, Türunterkanten und dem Kofferraum.
- Technik: Der Motor gilt als robust, doch die hohen Laufleistungen vieler Fahrzeuge erfordern sorgfältige Überholung. Getriebe und Kühlsysteme sind ebenfalls potenzielle Schwachpunkte.
- Ersatzteile: Dank der Nähe zum Ford Thunderbird sind viele Teile noch verfügbar. Originalteile aus den USA können jedoch teuer sein und lange Lieferzeiten haben.
- Unterhalt: Der hohe Verbrauch und die große Fahrzeuglänge (Parkplatz!) sollten ebenfalls berücksichtigt werden.
Preise (Stand 2025)
Gut erhaltene Fahrzeuge starten bei etwa 20.000 Euro, während restaurierte Modelle mit niedriger Laufleistung schnell 40.000 bis 50.000 Euro kosten können. Seltene Sondermodelle erzielen noch höhere Preise.
FAQ
Die Preise für einen Lincoln Continental Mark III liegen je nach Zustand zwischen 20.000 und 50.000 Euro. Top-restaurierte Fahrzeuge können sogar darüber hinausgehen.
Zwischen 1969 und 1971 wurden insgesamt rund 79.000 Exemplare des Mark III produziert.