Elvis Presley, Pettycoat und Rock’n’roll. Was fehlt? Der Cadillac Eldorado! Eine Ikone und Traumauto seiner Zeit. Den Kampf um die größten Heckflossen entschied er klar für sich. Entstanden ist das Luxuscabriolet aus der Series 62. 1952 wurde der Eldorado auf Basis der Serienfahrzeuge vorgestellt. Erst 1959 und in fünfter Generation wurde der Eldorado aus der Series 62 herausgelöst und als eigenständige Baureihe vermarktet. Ganze zwölf Generationen und viele Sonderformen brachte die Baureihe hervor, bevor sie 2002 eingestellt wurde. Besonderen Kultstatus genießen die Modelle der 1950er und 1960er Jahre. Aber auch spätere Fahrzeuge sind durchaus interessant.
Luxus im XXL-Format: Cadillac Eldorado
Der bekannteste Sammler von Cadillac Eldorados war wohl Elvis Presley. Er nannte einige der Modelle sein Eigen. Viele weitere Prominente gönnten sich den Luxus. So war auch Marylin Monroe stolze Besitzerin eines solchen Straßenkreuzers. Bereits 1953 wurde der Cadillac landesweit bekannt. Dwight D. Eisenhower nahm an der Parade zu seiner Amtseinführung im Fond eines Eldorado Cabriolets teil.
Er war vollständig ausgestattet und kostete etwa doppelt so viel wie das Coupé der Baureihe. Ab 1953 wurde er für etwa 7.750 Dollar angeboten. Aufgrund des hohen Preises wurden nur 532 Cabrios verkauft. Heute sind sie extrem begehrte Sammlerfahrzeuge. 1954 wurde der Eldorado vereinfacht und somit auch bedeutend günstiger verkauft. Er entsprach ab 1959, bis auf eine geänderte Heckpartie und anderem Chromschmuck, dem Cadillac DeVille Convertible.
Dem Cabriolet, Cadillac Eldorado Biarritz genannt, folgten ab 1956 ein Coupé (Cadillac Eldorado Seville) und eine Super-Luxus-Variante (Cadillac Eldorado Brougham). Letzteres wurde als Viertürer bei Pininfarina in Turin gefertigt. Er wurde zu einem Preis von 13.074 Dollar verkauft und war damit das mit Abstand teuerste Auto dieser Zeit. 900 Exemplare wurden verkauft.
Bis 1966 waren alle Cadillac Eldorado mit einem Heckantrieb ausgestattet. Die hohen Preise waren durch die sehr luxuriöse und fortschrittliche Ausstattung, dem atemberaubenden Design und den starken Motoren gerechtfertigt. Mit dem Modelljahr 1958 gab es nur wenige Neuerungen. Von nun an waren Doppelscheinwerfer verbaut, die hintere Starrachse wurde mit Schraubenfedern ausgestattet und die Stoßstange wurde geändert. Auf Wunsch war auch eine Luftfederung möglich.
Cadillac war der Zeit in puncto Ausstattung beinahe 30 Jahre voraus. Standards wie automatisches Abblendlicht, Luftfederung und Tempomat führten andere Hersteller viel später ein.
Motoren
In den ersten Modelljahren wurde der Cadillac Eldorado mit einem 5,4-Liter-V8-Motor angeboten. Dieser leistete im ersten Jahr 213 PS und ermöglichte eine Spitzengeschwindigkeit von 160 Km/h. Im Folgejahr wurde die Leistung auf 235 PS angehoben. 1955 wurden bereits 275 PS erreicht. 1956 wurde ein neuer 6,0 Liter-Motor mit 310 PS eingeführt. In den Folgejahren wurde die Leistung auf gut 330 PS angehoben. Die Kraftübertragung erfolgte über ein komfortables Viergang-Hydra-Matic-Getriebe.
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Neue Ära mit Frontantrieb: Fleetwood Eldorado ab 1966
Längst war aus dem Eldorado eine eigenständige Serie geworden. Mit dem Modelljahr 1967 wurde das Oberklassecoupé als einer der ersten amerikanischen Wagen dieser Klasse mit einem Frontantrieb angeboten. Technisch eng verwandt hatte GM auch den Oldsmobile Toronado und ab 1979 den Buick Riviera im Programm. Innerhalb der Modellfamilie stellte der Cadillac Eldorado das luxuriöseste Fahrzeug dar. Designt wurde der Eldorado von Bill Mitchell. Das Modell gilt als eine seiner besten Arbeiten.
Mit dem Erscheinen des frontgetriebenen Eldorado kamen auch viele Skeptiker. Ein so schweres und leistungsstarkes Fahrzeug kann nicht mit einem Frontantrieb funktionieren, sagte man. Der Eldorado bewies das Gegenteil. Die Fahreigenschaften des Coupés waren zum Teil deutlich besser als die der heckgetriebenen Konkurrenz. Während in damaliger Zeit Trommelbremsen zum Lieferumfang gehörten, bot Cadillac bereits Scheibenbremsen für die Vorderachse.
Zu den Neuerungen zählten auch der größere Standardantrieb von Cadillac. Der 7 Liter-Achtzylinder-V-Motor leistet 347 PS. 1968 wurde das Aggregat auf 7,7 Liter vergrößert und erreichte eine Leistung von 382 PS. 1970 bekam der Luxuswagen einen völlig neuen Motor mit 8,2 Litern Hubraum. Es handelte sich um den bis dahin größten Motor der Nachkriegszeit, der für einen PKW entwickelt wurde. Das Triebwerk mobilisierte 408 PS.
Die Motoren der nächsten Generation blieben erhalten. Jedoch mussten sie bedingt durch die Ölkrise und der verschärften Umweltnormen angepasst werden. Die Motorleistung sank bis 1975 auf 194 PS. Die Verbräuche der großvolumigen Motoren in Verbindung mit dem hohen Leergewicht von etwa 2510 kg machten ihn zu einem der verbrauchsintensivsten Fahrzeuge am Markt.
Die folgenden Generationen brachten kleinere und sparsamere Motoren, ja sogar einen Dieselmotor, mit sich. Die Produktion des Luxusmodells endete mit der 12. Generation im April 2002.
Eldorado Seville und Eldorado Brougham: Seltene Sonderformen
Der Eldorado Seville erinnert an ein Mischwesen. Das Coupé besitzt eine in großen Teilen den Standard Coupés der Series 62 entsprechende Karosserie. Lediglich das Heck wurde vom Eldorado Biarritz übernommen. Technisch war das zweitürige Hardtop-Coupé ebenfalls identisch mit der Series 62. Er stellte die luxuriösere Variante des Standardmodells dar.
Als viertürige Oberklasselimousine kam der Eldorado Brougham auf den Mark. Er besaß in der ersten Serie (1957/1958) ein völlig eigenständiges Design. Für den Preis von 13.500 US-Dollar konnten 3 Eldorado Biarritz erworben werden. 1959 wurde die zweite Serie vorgestellt. Die von Pininfarina entworfenen Autos ähneln der Limousine der Series 62 und wurden in Italien montiert. Insgesamt wurden 1.200 Fahrzeuge der ersten Serie und 200 der zweiten Serie produziert.
Schwachstellen
Auch die edelsten Oberklassewagen bleiben im Alter nicht von Problemzonen verschont. Die damalige Blechqualität (insbesondere in den 150er und 1960er Jahren) und der mangelnde Korrosionsschutz sorgen mit den Jahren für unschöne Stellen. Obwohl die Karosserie auf einem stabilen Rahmen liegt, sollte hier genau hingeschaut werden.
Technisch sind Eldorado Oldtimer sehr robust und langlebig konstruiert. Jedoch sind Ersatzteile bei Bedarf nicht immer einfach zu besorgen. Eine gute Community und bestenfalls Verbindungen zu passenden Lieferanten in Amerika erweisen sich als hilfreich. Karosserie- und Zierteile sind oft sehr schwer zu bekommen und meist unverschämt teuer.
Natürlich sollte auf unfachmännische Restauration und/oder verdeckte Unfallschäden geachtet werden. Gern werden schlecht reparierte Unfallfahrzeuge nach Europa exportiert und als unfallfrei offeriert.
Großstadtbewohner stoßen mit einem Cadillac Eldorado-Oldtimer schnell an Grenzen. Aufgrund der schieren Größe sind passende Parkplätze praktisch nicht zu finden. Die meisten Standardgaragen können diesen Straßenkreuzer ebenfalls nicht beherbergen.
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FAQ
Der größte Motor, den Cadillac für den Eldorado anbot, war der 8,2-Liter-V8 mit 408 PS. Während der Ölkrise in den 1970er Jahren sank die Leistung auf unter 200 PS.
Das Design, die schiere Größe und die luxuriöse und fortschrittliche Ausstattung suchen seinesgleichen. Dazu kommen der Charme der 1950er und 1960er Jahre und die Geschichten prominenter Besitzer.