Eines der teuersten und gefragtesten Autos der Welt ist der Ferrari 250 GTO! Der Traum der Träume eines jeden Sportwagenenthusiasten. Warum ausgerechnet dieser Ferrari? Es gibt bedeutend schönere und seltenere, im Rennsport erfolgreichere Fahrzeuge. Was macht den Ferrari 250 GTO zu einem derart besonderen Rennwagen? Der GTO war der Höhepunkt der Evolution der wohl wichtigsten Baureihe von Ferrari. Durch die 250er wurde die Marke berühmt und der GTO stach als perfekter Abschluss mit zahlreichen Rennerfolgen hervor. Geballte Kompetenz und höchste italienische Ingenieurskunst brachten eines der begehrtesten Fahrzeuge seiner Klasse hervor. Kaum ein Auto erreichte eine so gigantische Wertsteigerung!
Der teure Traum aus Maranello!
Er wird ein Traum bleiben. Der Ferrari 250 GTO wurde lediglich 36 Mal gebaut. Die Rennwagen wechseln nur selten und für viele Millionen den Besitzer. 1962 kostete der 250 GTO in Amerika 18.000 Dollar. Inflationsbereinigt entspricht das heute gut 150.000 Euro. 2018 wurde im Auktionshaus RM Sotheby´s ein GTO für ganze 48,4 Millionen US-Dollar verkauft. Der Besitz eines der wenigen Exemplare bringt den Zugang zur exklusivsten Automobilveranstaltung der Welt. Die 250er GTO-Tour ist eine geschlossene Veranstaltung, an der unter anderem Ralph Lauren, Nick Mason und Lord Anthony Bamford teilnehmen.
Dass es bei einem Rennwagen nach GT-Reglement nur 36 statt der vorgeschriebenen 100 Exemplare gab, ist einem Trick zu verdanken. Ferrari stellte den völlig neuen GTO einfach als Weiterentwicklung des Ferrari 250 vor. Die FIA akzeptierte die Erklärung. Die Konkurrenz hingegen zeigte sich wenig begeistert über den starken Kontrahenten. Zu Recht, wie sich an zahlreichen Siegen zeigen sollte.
Il mostro: Das Monster aus dem Windkanal!
Enzo Ferrari soll einmal gesagt haben: „Aerodynamik brauchen nur jene, die keinen anständigen Motor bauen können!“. Er ließ Giotto Bizzarrini, der bereits Konstrukteur des legendären Ferrari 250 war, freie Hand. Ob tatsächlich Versuche im Windkanal von Pisa stattfanden, ist nicht sicher überliefert. Die aerodynamische Form lässt es vermuten. Die Entwicklung des nur 1,21 Meter hohen 250 GTO zog sich über die gesamte Bauzeit. Kaum ein Exemplar gleicht dem anderen. Das Design brannte sich ein und ist noch heute das Schönheitsideal eines Sportwagens. Eine lange Frontpartie, ein kurzes Heck und bauchige, markante Kotflügel zeichnen den GTO aus. Im Innenraum wähnt sich der Fahrer in einem Nutzfahrzeug. Die Ausstattung ist deutlich karger als in einem Alfa jener Zeit. Aber genau das ist gewollt. Kein überflüssiger Schnickschnack. Nur das Nötigste, was es zum Fahren braucht. Der positive Nebeneffekt war ein geringes Gewicht, welches sich vorteilhaft auf die Fahrleistungen und Fahreigenschaften auswirkte. Etwa 900 Kilogramm brachte der GTO auf die Waage.
Meisterwerk mit 12 Zylindern: Ferrari 250 GTO!
Zugegeben, der italienische Rennwagen ist etwas für Kenner und Könner. Der Umgang mit der Kupplung will geübt sein, um das Ausrücklager nicht verglühen zu lassen. Doppelkuppeln und Zwischengas lassen das Fünfganggetriebe geräuschlos arbeiten. Der 3,0-Liter-Zwölfzylinder macht ein Radio überflüssig und die Kommunikation mit einem Mitfahrer unmöglich. 300 PS und ein Drehmoment von 290 Nm schieben den Wagen brachial nach vorn. Ab etwa 4.000 Umdrehungen wird das Triebwerk richtig munter. In der Spitze schafft der Ferrari 250 GTO je nach Übersetzung 250 bis 300 km/h.
Erstmals eingesetzt wurde der Motor bereits 1947, damals noch mit 1,5 Litern Hubraum und 118 PS. Im Ferrari 250 GTO hatte er 2953 cm³ und wurde durch sechs Webervergaser versorgt. Allein die Optik des Motors ist ein Kunstwerk. Für Kenner moderner Ferraris eine Ernüchterung: Der GTO hatte seinen Motor vorn!
Das Fahren ist ein Kraftakt. Die Kupplung, die Lenkung und die Bremsen lassen sich im Vergleich zu anderen Sportwagen dieser Zeit schwerer bedienen.
Trotz aller Anstrengung liegt der Ferrari 250 GTO perfekt auf der Straße und muss sich vor modernen Fahrzeugen nicht verstecken. Auch wenn die hintere Starrachse nicht mehr zeitgemäß war und Jaguar diese Konstruktion insgeheim belächelte: Der E-Type hatte bei Rennen immer das Nachsehen.
Die Scheibenbremsen wurden vom Ferrari 250 übernommen und versehen ihren Dienst nur nach eindrücklicher Bedienung. Der Verbrauch von 18 bis 25 Litern auf 100 Kilometer dürfte Besitzer dieses Rennwagens nicht beeindrucken.
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Der Siegertyp!
Sein erstes Rennen bestritt der Ferrari 250 GTO Ende März 1962. Genau einen Monat nach seiner Vorstellung trat er zum 12-Stunden-Rennen von Sebring an und fuhr auf den zweiten Rang im Gesamtklassement. Den ersten Platz belegte ein Ferrari 250 Testa Rossa. Ebenfalls im Jahr 1962 belegte er einen zweiten Platz bei den 24 Stunden von Le Mans. Vor ihm ein Ferrari 330 TRI LM Spyder. Auch 1963 war beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans der zweite Rang, diesmal hinter einem Ferrari 250 P, drin. Auch wenn es selten für einen Platz ganz oben auf dem Podest reichte: Der GTO ist ein Siegertyp und glänzt mit Kontinuität.
Der Ferrari GTO 250 hatte eine Straßenzulassung. Viele der Fahrer legten den Weg zu den Rennen auf eigener Achse zurück. So erreichte Monsieur Bajol aus Toulouse mit seinem GTO innerhalb von 27 Jahren eine Laufleistung von über 300.000 Kilometern. Er nutzte den Wagen im Alltag und auf Reisen.
FAQ
Der Ferrari 250 GTO ist aufgrund seiner geringen Stückzahl ein beliebtes Wertanlage- und Sammlerstück. Äußerst selten wird ein Exemplar angeboten. Preise unter 10 Millionen Euro sind nahezu auszuschließen. Der bisher höchste Preis wurde 2018 mit über 48 Millionen US-Dollar erzielt.
Der Ferrari 250 GTO erreicht mit seinen 300 PS im Originalzustand etwa 250 km/h. Einige Modelle wurden modifiziert und die Übersetzung wurde geändert. Ein Spitzentempo von 300 km/h ist damit möglich.