So die Devise von Sir William Lyons, Gründer der Marke Jaguar. 1959 entstand mit dem Jaguar Mark II eine schöne, schnelle und leistungsfähige Limousine. Unterhalb von Bentley und Rolls-Royce gibt es kaum ein Fahrzeug, das so viel britisches Flair besitzt wie ein Mark 2. Schon der Blick in den Innenraum offenbart feinste Sattler- und Schreinerarbeiten. Das großzügige Platzangebot macht den Jaguar MK 2 zu einem familientauglichen Begleiter, der auch großgewachsenen Passagieren sehr komfortables Reisen ermöglicht. Anders als die Konkurrenz seinerzeit vermittelt der Brite ein überaus sportliches Fahrverhalten. Kaum ein Klassiker bietet eine solch gelungene Kombination aus Sportlichkeit, Reisetauglichkeit und Edel-Design.
Luxuriöser Familienoldtimer mit Spaßfaktor!
Bereits sein Vorgänger, der von 1955 bis 1959 gebaute Jaguar MK 1, überzeugte mit guten Fahrleistungen und zeitgemäß guter Ausstattung. Der MK 2 sollte alles noch etwas besser machen. Kleine Verbesserungen und Retuschen der Karosserie modernisierten das Äußere. Die vergrößerten Fensterflächen ließen mehr Licht ins Innere.
Im Fahrgastraum kommt Salon-Atmosphäre auf. Feinste Auslegeware, luxuriöses Ledergestühl und ein Armaturenbrett, das den Anschein hat, aus einem Stück Edelholz geschnitzt zu sein. Dass die Bedienung der Schalter und das Ablesen der vielen Rundinstrumente nicht gerade intuitiv sind, sei verziehen. Besonders die Modelle bis 1967 bestechen durch ihre edle und umfangreiche Serienausstattung.
Das Kuppeldach, die hohen Türen und die großzügige Beinfreiheit im Fond laden förmlich die ganze Familie zum Reisen ein. Und auch der sportlich ambitionierte Fahrer kommt nicht zu kurz. Insbesondere die großen 3,4- und 3,8-Liter-Sechszylinder bringen Fahrleistungen, die vergleichbare BMW-Barockengel oder Mercedes-Heckflossen seinerzeit vermissen ließen.
Zum Verwechseln ähnlich sieht der Daimler 250 V8 aus. Die Unterschiede lagen am Motor (2,5-Liter-V8) und im noch hochwertigeren Innenraum.
Schnellster viertüriger Serienwagen der Welt!
Drei Motoren standen für den Jaguar Mark II zur Wahl. Die kleinste Motorisierung mit 120 PS ist heute verhältnismäßig günstig zu haben, ist jedoch mit den mageren Fahrleistungen weniger empfehlenswert. Interessant sind die größeren Sechszylinder, die nicht nur aufgrund ihrer Leistung, sondern auch ihrer Zuverlässigkeit und Langlebigkeit hervorstechen.
Motor | Leistung | v-max |
2,4 Liter | 120 PS | 160 km/h |
3,4 Liter | 210 PS | 190 km/h |
3,8 Liter | 220 PS | 200 km/h |
Der begehrteste, der 3,8-Liter MK 2, erreicht in nur 8,8 Sekunden die 100 km/h. Er war bis 1964 der schnellste viertürige Serien-Pkw der Welt. Serienmäßig wurde die Limousine mit einem Viergang-Schaltgetriebe ausgestattet. Optional war ein Overdrive. Ein dreistufiges Borg-Warner-Automatikgetriebe war ebenfalls erhältlich. Es ist komfortabel, frisst allerdings auch ein paar PS.
Der heckgetriebene Jaguar MK II hatte gegenüber seinem Vorgänger eine verbreiterte Spur, was ihm eine bessere Stabilität und verbessertes Kurvenverhalten verlieh. Üppige Scheibenbremsen rundum waren Serie und bringen den rund 1,4 Tonnen schweren Wagen zuverlässig zum Stehen. Die Vorderachse ist mit den doppelten Dreiecks-Querlenkern modern und aufwändig konzipiert. Eine Kugelumlauflenkung ist serienmäßig verbaut. Diese arbeitet sehr direkt, sollte aber mit der optionalen Servounterstützung ausgerüstet sein. Ohne wird der MK 2 schnell zum Fitnessstudio.
Ein Oldtimer für Genießer: Jaguar Mark II
Unter den Jaguar-Eignern befinden sich eher die Genießer als die Schrauber. Ein Grund, warum die Wartungsintervalle eher selten eingehalten werden. Verschleiß durch mangelnde Schmierdienste ist nur ein Beispiel. Ein Jaguar MK 2-Oldtimer möchte gehegt und gepflegt werden. Er dankt es Ihnen mit einem hervorragenden Fahrverhalten, sehr hoher Zuverlässigkeit und Alltagstauglichkeit.
Auch Qualität kann rosten!
Rostschutz war in den 1950er und 1960er Jahren ein Fremdwort. Daher ist bei einer Besichtigung unbedingt auf Korrosion zu achten. Dieser kann sich beim MK 2 an vielen schwer zugänglichen Stellen des zerklüfteten Unterbodens und zwischen doppelten Blechen finden. Ein Austausch von Karosserieteilen ist mit viel Arbeit verbunden. Viele Teile wurden bei der Fahrzeugmontage individuell angepasst. Das Auto stammt aus einer Zeit, in der Qualität und Genauigkeit eine große Rolle spielten. Nicht nur die hochwertigen Materialien im Innenraum weisen darauf hin, sondern auch kleine und akkurate Spaltmaße an Hauben und Türen.
Häufig finden sich Rostnester in den Bereichen um die Scheinwerfer und den Positionslichtern. Auch die Übergänge vom vorderen Radhaus zu Schwellern und Unterboden sind oft betroffen. Unter der edlen Auslegeware kann sich ebenfalls Korrosion finden. Schauen Sie sich die Reserveradmulde im Kofferraum und die Nahtstellen zu den Seitenteilen und Radläufen genau an.
Eine gründliche Inspektion der vorderen Querträger mit seinen filigranen Verstrebungen gibt Auskunft über eventuell erlittene Unfallschäden.
Dauerläufer bei guter Haltung!
Gute Wartung und Pflege vorausgesetzt, sind alle drei Motoren echte Dauerläufer. Klar zu empfehlen sind jedoch die großen 3,4- und 3,8-Liter-Motoren. Das kleine 2,4-Liter-Aggregat hingegen macht wenig Spaß.
Regelmäßige Ölwechsel, gut synchronisierte Vergaser, sauber eingestellte Ventile und Zündung sowie sinniges Warmfahren lassen die Antriebe lange leben. Vollgasfahrten mögen sie nicht. Aufgrund thermischer Belastungen haben viele MK 2-Besitzer bereits elektrische Zusatzlüfter und ein Hochleistungskühlernetz verbaut. Selten sind die alten Maschinen wirklich dicht. Mit einem Ölverlust ist selbst bei überholten Motoren zu rechnen.
Die Getriebe sind grundsätzlich langlebig. Defekte sind besonders bei den elektrischen Schaltelementen des Overdrive zu erwarten. Schleichender, unbemerkter Ölverlust lässt manches Differential sterben. Achten Sie bei der Probefahrt auf Heulen oder schabende Geräusche. Sind solche zu hören, könnte ein Defekt, verursacht durch fehlendes Getriebeöl, dahinterstecken. Manch ein Jaguar Mark II wurde auch auf ein modernes Fünfgang-Getriebe umgerüstet.
Wenig Probleme bereitet die Lenkung. Viele Jaguar Mark 2 wurden bereits auf modernere Zahnstangenlenkungen umgerüstet.
Zu einem originalen MK II gehören Speichenräder. Achten Sie darauf, dass alle Speichen fest und unbeschädigt sind. Die Räder müssen fest auf der Zentralverschluss-Nabe sitzen.
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FAQ
Ein Mark 2 mit der kleinen 120 PS-Motorisierung ist bereits ab etwa 20.000 Euro zu bekommen. Modelle mit 3,4- oder 3,8-Liter-Motor kosten ab rund 40.000 Euro. Besonders gesucht sind handgeschaltete MK II mit Overdrive. Für diese werden mindestens 45.000 Euro aufgerufen. Besonders gut erhaltene oder restaurierte Fahrzeuge können über 80.000 Euro wert sein.
Die kleinen Versionen mit dem 2,4-Liter-Motor bringen es mit viel Anlauf auf eine Spitzengeschwindigkeit von 160 km/h. Der größere 3,4-Liter erreicht 190 km/h. Das Spitzenmodell mit dem 3,8-Liter-Aggregat bringt es auf 200 km/h.