
„For the man who thought he had everything“ (zu deutsch: „Für den Mann, der dachte, schon alles zu haben“). Schon damals, als der Excalibur als Neuwagen im Retro-Look angeboten wurde, sprach er viel Prominenz an. Tony Curtis, Dean Martin, Peter Ustinov, Ronald Reagan und Arnold Schwarzenegger sind nur einige der stolzen Besitzer. Optisch ist eine Ähnlichkeit mit dem Mercedes SKK von 1927 unverkennbar. Das zeitlose, aber sportliche Design täuscht nicht über die inneren Stärken hinweg. Unter dem provokanten Kunststoffkleid des amerikanischen Ritters stecken recht moderne Technik und starke V8-Motoren!
Es sollte ein Studebaker werden: Der Excalibur!

Studebakers finanzielle Lage war zu Beginn der 1960er Jahre angespannt. Ein Niedergang der legendären Marke unausweichlich. Brooks Stevens, bereits lange Jahre Designberater bei Studebaker, beschäftigte sich schon seit 1950 mit klassischen Fahrzeugen. 1951 kreierte er einen ersten Entwurf des Excalibur. Im Design an den legendären Mercedes-Benz SSK angelehnt, verfügte er über die Technik eines Studebaker. Er blieb ein Einzelstück.
Anfang der 1960er Jahre ein zweiter Versuch. Studebaker war interessiert und wollte den Excalibur in Kleinserie produzieren. Letztendlich fehlte es jedoch am nötigen Geld. Stevens übernahm die Initiative und gründete gemeinsam mit seinen Söhnen David und William ein eigenes Unternehmen. 1964 entstand SS Automobiles. Ziel des Unterfangens: die Herstellung klassischer Automobile mit zeitgemäßer Technik. Das erste in Amerika, welches sich in dieser Sparte bewegte. Im selben Jahr begann die Produktion der ersten Serie des Excalibur-Roadsters.
Der Erfolg des Excalibur-Roadsters zog Nachahmer an. Weitere Firmen wie Clénet, Elegant Motors oder Ron Sparks Coachworks entstanden. In den 1970er Jahren änderte sich der Firmenname in „Excalibur Automobiles Corporation“. Bis 1986 wurden die Excalibur Roadster und Excalibur Phaeton von Stevens produziert. Dann folgte der Bankrott. Das war jedoch noch nicht das Ende der Marke Excalibur! Bis zur endgültigen Produktionseinstellung im Jahre 1997 erlebte Excalibur eine sehr wechselhafte Geschichte. Fünf Serien und eine Sonderedition entstanden.
Excalibur Oldtimer: Es begann als spartanische Fahrmaschine!
1965 wurden die ersten Excalibur I als zweisitziger Roadster SSK und als viersitziger Phaeton angeboten. Die Basis bildete das geringfügig angepasste Fahrgestell des Studebaker Lark Daytona. Der 4,9-Liter-Motor wurde mittels Kompressors aufgeladen und leistete stolze 300 PS. 1966, mit dem Niedergang Studebakers, hielt der 5,4-Liter-V8 aus der Chevrolet Corvette Einzug. Bis zu 400 PS waren möglich. Die Ausstattung geriet anfangs jedoch recht sparsam. Nur das Nötigste, was es zum Fahren braucht, war an Bord. Das änderte sich 1968. Nun waren Annehmlichkeiten wie:
- Klimaanlage
- Heizung und Defroster
- Lederausstattung
- Radioanlagen
optional erhältlich. Türen (vorher nicht vorhanden) zählten jetzt zur Serienausstattung. Ein Jahr später konnten auch ein Hardtop und Reserveräder bestellt werden. Der 259 Excalibur Roadster SSK I und der 100 Excalibur Phaeton wurden bis 1970 gebaut.
Im Jahre 1971 folgte die zweite Generation (Series II) des Excalibur. Das Fahrgestell stammte nun auch nicht mehr von Studebaker. Ein neues, von Brooks Stevens’ Sohn David entworfenes stellte die Basis der Series II dar. Das Fahrwerk hingegen übernahm der Excalibur in großen Teilen von der Chevrolet Corvette C3. Auch der Motor stammte aus dem GM-Regal. Der legendäre 5,7-Liter-Small-Block mobilisierte im Excalibur stattliche 254 PS. Der Verkaufsprospekt für den Excalibur SSK Roadster versprach eine Beschleunigung von nur 6 Sekunden von 0 auf 96 km/h und eine Spitzengeschwindigkeit von 240 km/h. 1973 wurde der 7,4-Liter-Big-Block der Corvette C3 mit einer Leistung von 270 PS eingeführt. Insgesamt 71 Excalibur-Roadster und 270 Excalibur-Phaeton sollen bis 1975 entstanden sein.
Verschärfungen der Sicherheitsbestimmungen sorgten ab 1975 für ein beachtliches Mehrgewicht der Series III. Der weiterhin genutzte 7,4-Liter-V8 verlor aufgrund der strengeren Emissionsvorschriften an Leistung. Die 215 SAE-PS hatten mit dem Excalibur spürbar zu kämpfen. Er erreichte nur noch eine Höchstgeschwindigkeit von 180 km/h. Auch der Benzinverbrauch stieg merklich. Zwischen 25 und 30 Liter flossen durch die Vergaser.
Mit der vierten Generation ab 1980 wuchs der Excalibur beträchtlich. Das Design änderte sich. Eine Ähnlichkeit zum Mercedes-Benz 500 K ist nicht zu übersehen. Ein Erkennungsmerkmal: Die in vorangegangenen Modellen durchgehende Frontscheibe wurde durch eine zweigeteilte ersetzt. Die Motoren wurden kleiner. Der Excalibur Series IV erhielt 5,0-Liter-Small-Blocks mit 200 PS. Insgesamt 935 Excalibur IV wurden bis 1985 gebaut. 12 davon waren Sondermodelle Excalibur Roadster Anniversary Jubilee.
Das letzte Modell des Excalibur, die Series V, wurde optisch kaum verändert. Erstmals gab es eine Auswahl an Motoren. Neben dem 5,0-Liter-V8 konnte der Kunde auch zwischen einem 5,7- und einem 7,4-Liter-Motor wählen. Alle Antriebe stammten wie in den Vorgängermodellen von Chevrolet. Eine Rarität ging aus dieser Modellreihe ebenfalls hervor: eine 7,21 Meter lange Pullman-Limousine. Bis 1993 wurde der Excalibur Series V per Hand hergestellt.
Excalibur Limited Edition 100
Ein letztes Aufflammen der Marke Excalibur fand in den Jahren 1991 bis 1997 statt. Nur etwa 23 Exemplare des Tourenwagens entstanden in dieser Zeit. Geplant waren 100. Das Design erinnert stark an den von 1975 bis 1980 gebauten Excalibur Series III Roadster. Der 5,4-Liter-V8 von Chevrolet leistete anfangs etwa 250 PS, später bis zu 300 PS.
Einen Nachbau der AC Cobra hatte die Excalibur Automobile Corporation mit dem Excalibur JAC Cobra von 1993 bis 1997 im Angebot. Etwa 200 Fahrzeuge jährlich waren geplant. Genaue Stückzahlen sind nicht bekannt.
Echte Traumklassiker, Oldtimer und Youngtimer finden Sie bei uns! Verpassen Sie nicht die Gelegenheit Ihres Lebens und bieten Sie mit!
Excalibur: Ritter oder Knappe?
In den meisten Fällen sind Excalibur-Oldtimer gut gepflegt. Doch ein genauer Blick ist dennoch unabdingbar. Die GFK-Karosserie neigt zwar nicht zum Rosten, jedoch können sich im Alter Risse zeigen. Korrosion ist an wenig sichtbaren Stellen zu suchen. Der Rahmen (insbesondere die älteren Modelle) ist recht anfällig für die braune Pest. Die Elektrik kann besonders an den Massepunkten und durch bröselnde Isolation zu Fehlern neigen. Die handgeschalteten Getriebe gelten als standfest. Bei Automatischen sollten Sie eine ausgiebige Funktionsprüfung durchführen.
Schnäppchen waren Excalibur schon als Neuwagen nicht. Kosteten sie doch seinerzeit teilweise mehr als ein Eldorado Fleetwood Brougham 75 oder Lincoln Continental Mark III. Heute liegen die Preise je nach Modell, Baujahr und Zustand zwischen 30.000 und 100.000 Euro. Einige besonders seltene Exemplare können jedoch weit höher gehandelt werden.
FAQ
Die Preise für einen Excalibur-Oldtimer liegen je nach Modell und Zustand zwischen 30.000 und 100.000 Euro. Besonders seltene Exemplare oder Modelle mit prominentem Vorbesitz können weit teurer sein.
Ja, der Excalibur ist ein echter Oldtimer. Zu seinen Bauzeiten jedoch war er ein sogenanntes „Retro-Car“, da er im Design den Sportwagen der 1920er Jahre ähnelt.