
Der Alfa Romeo Giulia GT (auch einfach Alfa Bertone genannt) entstand als Nachfolger des Alfa Romeo Giulietta Sprint. Der Giulia Sprint gilt als der Urtyp des modernen Renntourenwagens. Mit seiner eleganten Karosserie, entworfen von Giorgetto Giugiaro bei Bertone, vereinte der Wagen Sportlichkeit, Alltagstauglichkeit und den unverwechselbaren Charme, für den Alfa-Romeo-Oldtimer bis heute geschätzt werden. Die Alfa-Romeo-Giulia-GT setzte neue Maßstäbe im Segment der sportlichen Coupés und entwickelte sich schnell zu einem Symbol italienischer Ingenieurskunst. Bis heute begeistert die Giulia G Sammler und Enthusiasten weltweit – sowohl durch ihre technische Raffinesse als auch durch ihre erfolgreiche Motorsportgeschichte.
Der Alfa Romeo Giulia Sprint GT: Ein Meilenstein im Sportwagenbau!

1962 kam der Alfa Romeo Giulia als Nachfolger der damals etwas veralteten Giulietta auf den Markt. Die Alfa-Romeo-Giulia-GT wurde 1963 als Coupé-Version vorgestellt und basierte technisch auf der Giulia-Limousine. Ziel war es, ein sportliches Coupé zu schaffen, das sich im Alltag bewährte, aber gleichzeitig auf der Rennstrecke glänzen konnte.
Das Design übernahm das aufstrebende Studio Bertone – mit dem jungen Giorgetto Giugiaro als verantwortlichem Designer. Heraus kam ein schnittiges Coupé mit klaren Linien und einem unverwechselbaren „Scalino“ (kleine Stufe zwischen Motorhaube und Frontmaske), das zu einem Markenzeichen der frühen Modelle wurde.
Über die Jahre entwickelte Alfa Romeo die Baureihe kontinuierlich weiter: stärkere Motoren, verbesserte Fahrwerke und Rennsportversionen machten die Giulia GT zu einem ernstzunehmenden Gegner für Konkurrenten wie Porsche 356 oder BMW-02er. Bis 1975 blieb sie im Programm und erreichte Kultstatus.
Design und Innenraum

Das Design der Alfa-Romeo-Giulia-GT von Bertone gilt bis heute als zeitlos. Die dünnen Dachsäulen boten eine hervorragende Rundumsicht. Doppelscheinwerfer wurden in den stärkeren Versionen (1750 GTV und 2000 GTV) verbaut. Besonders die harmonische Silhouette, die niedrige Dachlinie und die markante Frontpartie machen sie zu einem der schönsten italienischen Oldtimer.
Im Innenraum setzte Alfa Romeo auf eine sportliche, aber funktionale Ausstattung. Runde Zusatzinstrumente, ein dreispeichiges Sportlenkrad und tief montierte Sitze betonten den sportlichen Charakter. Trotz der kompakten Maße bot der Wagen Platz für vier Personen – ein Argument, das ihn auch im Alltag beliebt machte.
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Technik des Alfa Romeo Giulia GT

Technisch war der Alfa Romeo Giulia GT seiner Zeit voraus. Unter der Haube arbeitete ein drehfreudiger Vierzylinder-Reihenmotor mit zwei obenliegenden Nockenwellen – damals ein technisches Highlight für Serienfahrzeuge. Je nach Modell leisteten die Motoren zwischen 87 PS (1,3 Liter) und über 240 PS (2,0 Liter) in den Rennversionen. Die Gemischaufbereitung übernahmen zwei Doppelvergaser von Solex, Weber oder DellOrto. Lediglich einige in den USA verkaufte Giulia und die raren GTAm-Modelle besaßen eine SPICA-Einspritzanlage.
Die Kraft wurde durch ein manuelles Fünfganggetriebe auf die Hinterachse übertragen. In Testberichten aus dieser Zeit wird die „butterweiche“ Schaltung lobend erwähnt.
Das Fahrwerk bestand aus einer unabhängigen Vorderradaufhängung und einer stabilen hinteren Starrachse mit Längslenkern und Panhardstab. Diese Kombination verlieh der Giulia GT ein agiles Fahrverhalten, das besonders auf kurvigen Straßen für Fahrspaß sorgte. Mit den rundum verbauten, servounterstützten Scheibenbremsen kam der Wagen jederzeit rechtzeitig zum Stillstand.
Besonders legendär sind die Modelle mit dem Kürzel „Veloce“ oder „GTA“ – Letztere mit Aluminiumkarosserie und Leichtbaukonzept speziell für den Rennsport.
Varianten und Sondermodelle des Alfa Romeo Giulia GT

Die Giulia-Baureihe brachte zahlreiche Varianten hervor, die heute unterschiedlich stark im Fokus von Sammlern stehen:
- Alfa Romeo Giulia Sprint GT (1963–1966) – das Urmodell mit charakteristischem „Scalino“.
- Giulia GT Veloce (1965–1968) – stärkere Motorisierung, sportlichere Ausrichtung.
- Giulia GT 1300 Junior (ab 1966) – Einstiegsmodell, besonders bei jungen Fahrern beliebt.
- GT 1600 Junior (1972–1976) – ausgewogene Kombination aus Leistung und Alltagstauglichkeit.
- 1750/2000 GT Veloce (1967–1976) – die Topmodelle mit kräftigen Motoren und luxuriöser Ausstattung.
- Alfa Romeo GTA (Gran Turismo Alleggerita, ab 1965) – Leichtbau-Rennversion mit Aluminiumkarosserie, bis heute eine Legende im Motorsport.
- Alfa Romeo GTAm (1970–1971) – weiterentwickelte GTA-Rennsport-Version mit nur etwa 40 Exemplaren.
Auf Basis des Alfa Romeo Giulia GT wurde 1967 der Alfa Romeo Montreal vorgestellt und ab 1970 in Serie gefertigt. Äußerlich ein völlig eigenständiges Sportcoupé verwendete Alfa Romeo die Fahrwerkstechnik und die Bodengruppe des Giulia GT. Ausgestattet wurde der Montreal mit einem 2,6-Liter-Achtzylinder, der 200 PS leistete.
Auch Zagato widmete sich dem Alfa-Coupé und schuf den Alfa Romeo Junior Zagato. Dieser Zweisitzer hatte das Fahrwerk des Alfa Spider und die Antriebstechnik des Giulia GT. Rund 1.100 Zagatos wurden mit dem 1,3-Liter-Motor ausgeliefert. Etwa 400 besaßen den 1,6-Liter-Motor.
Sportliche Erfolge des Alfa Romeo Giulia GT

Die Giulia GT schrieb Motorsportgeschichte. Vor allem die GTA-Modelle dominierten in den 1960er- und 70er-Jahren zahlreiche Tourenwagen-Meisterschaften. Mit Fahrern wie Andrea de Adamich oder Toine Hezemans wurden Siege in der Tourenwagen-Europameisterschaft eingefahren.
Auch auf Rallyestrecken zeigte die Giulia GT ihre Stärken – ein Beweis für die Vielseitigkeit des Modells. Diese Motorsport-DNA trägt bis heute zur Faszination bei.
Kaufberatung: Schwachstellen, Ersatzteile, Preise
Aufgrund seiner zuverlässigen Technik und der recht guten Ersatzteilversorgung ist der Giulia GT durchaus auch für Einsteiger geeignet. Der Alfa-Romeo-Giulia-GT-Oldtimer ist ein beliebtes Sammlerobjekt, aber beim Kauf sollte man auf einige Punkte achten:
Typische Schwachstellen:
- Rost: Die Karosserien der Giulia gelten als extrem korrosionsgefährdet, insbesondere an Kotflügeln, Türschwellern und Bodenblechen.
- Elektrik: altersbedingt anfällig, besonders bei schlecht gepflegten Fahrzeugen.
- Motor und Getriebe: grundsätzlich robust, jedoch sollte auf Ölverluste und Geräusche geachtet werden.
- Innenraum: Ersatzteile sind erhältlich, aber originale Stoffe und Sitze sind teils teuer.
Ersatzteile:
Dank einer aktiven Szene und spezialisierter Händler ist die Versorgung mit Ersatzteilen vergleichsweise gut. Besonders mechanische Teile wie Motor- und Fahrwerkskomponenten sind problemlos erhältlich. Schwieriger wird es bei Karosserieteilen und Original-Interieur.
Preise (Stand 2025):
- Ein restaurierungsbedürftiges Modell startet bei etwa 20.000 Euro.
- Gut erhaltene Fahrzeuge kosten zwischen 40.000 und 70.000 Euro.
- Seltene Versionen wie die GTA erreichen Preise von über 200.000 Euro.
FAQ
Die Preise variieren je nach Modell und Zustand stark. Während ein Giulia 1300 Junior ab ca. 20.000 Euro erhältlich ist, kosten gut restaurierte Veloce- oder Sprint-Modelle zwischen 50.000 und 70.000 Euro. Raritäten wie die Alfa-Romeo-GTA liegen weit darüber.
Zwischen 1963 und 1977 wurden insgesamt über 225.000 Exemplare der Giulia-GT-Baureihe produziert – von der Sprint-GT bis zu den Junior- und Veloce-Versionen. Davon sind 21.542 Alfa-Romeo-Sprint-GT entstanden.