
Der Deutsche Oldtimer-Index (DOX) ist seit vielen Jahren die wichtigste Referenz, wenn es um die Wertentwicklung von Oldtimern in Deutschland geht. Für Käufer, Sammler und Investoren liefert der Index eine wertvolle Orientierung, wie sich Oldtimer-Preise seit Ende der 1990er Jahre entwickelt haben. Der DOX zeigt, welche Modelle im Wert steigen, welche Stagnation erleben und wo ein Investment vielleicht sogar riskant ist. In diesem Ratgeber erfahren Sie, was der Index genau misst, welche Fahrzeuge berücksichtigt werden, wie sich die Preise seit 1999 entwickelt haben und welche Oldtimer als Wertanlage besonders gefragt sind.
Was ist der Deutsche Oldtimer-Index?
Der Deutsche Oldtimer-Index (DOX) wird jährlich von Classic Data, einem führenden Bewertungsunternehmen für historische Fahrzeuge, veröffentlicht. Grundlage sind die Marktbeobachtungen und Wertgutachten von über 100.000 Oldtimer-Bewertungen pro Jahr. Der Index funktioniert ähnlich wie ein Börsenbarometer: Er bildet die durchschnittliche Wertentwicklung von rund 88 repräsentativen Oldtimer-Modellen ab. Dabei wird ein Basisjahr festgelegt (1999 = 100 Punkte). Seitdem zeigt der DOX, wie sich die Oldtimerpreise im Zeitverlauf verändern.
Was für Fahrzeuge werden für den Oldtimer-Index herangezogen?
Um eine möglichst realistische Marktübersicht zu gewährleisten, werden 88 repräsentative Fahrzeuge aus 7 Ländern ausgewählt, die:
- eine große Verbreitung in Deutschland haben (z. B. VW Käfer, Mercedes-Benz W123),
- verschiedene Fahrzeugklassen repräsentieren (vom Kleinwagen bis zur Luxuslimousine),
- verschiedene Länder abbilden (deutsche Oldtimer, britische Klassiker, US-Cars etc.),
- in unterschiedlichen Preissegmenten vertreten sind (vom erschwinglichen Klassiker bis zum hochpreisigen Sammlerfahrzeug).
Zu den typischen Modellen im DOX zählen etwa der VW Käfer, der Mercedes-Benz 280 SL Pagode, das Porsche 911 F-Modell, der BMW 2002, aber auch Exoten wie der Jaguar E-Type oder amerikanische Klassiker wie die Chevrolet Corvette C1. Der DOX berücksichtigt ausnahmslos Nachkriegsfahrzeuge, um eine Verfälschung durch besonders wertvolle Fahrzeuge zu verhindern.
Entwicklung der Oldtimerpreise seit 1999

Die Oldtimerpreise haben sich in den letzten 25 Jahren sehr unterschiedlich entwickelt. Während die Preise zu Beginn der 2000er noch relativ stabil waren, setzte ab 2008 ein deutlicher Preisanstieg ein. Besonders die Jahre nach der Finanzkrise zeigten, dass Oldtimer zunehmend als Wertanlage wahrgenommen wurden.
Hier eine Übersicht der DOX-Entwicklung (Basisjahr 1999 = 100 Punkte):
| Jahr | Deutscher Oldtimer-Index (DOX) | Veränderung zum Vorjahr |
| 1999 | 100 | – |
| 2005 | 112 | +1,9 % p.a. |
| 2010 | 145 | +5,3 % p.a. |
| 2015 | 236 | +10,0 % p.a. |
| 2020 | 255 | +1,6 % p.a. |
| 2023 | 285 | +3,9 % p.a. |
| 2025 | ca. 295 (Prognose) | +1,7 % p.a. |
Sie sehen: Zwischen 2005 und 2015 explodierten die Preise regelrecht, während die letzten Jahre wieder eine etwas moderatere Entwicklung zeigen.
Top und Flop: Erfolgreiche Oldtimer und Verlierer

Nicht alle Klassiker profitieren gleichermaßen von der positiven Preisentwicklung. Der DOX zeigt klar, dass einige Modelle überdurchschnittlich stark zulegen, während andere stagnieren oder sogar an Wert verlieren.
Gewinner im DOX
- Porsche 911 (F- und G-Modell): einer der größten Preistreiber. Gut erhaltene Fahrzeuge sind heute kaum noch unter sechsstelligen Beträgen zu bekommen.
- Mercedes-Benz SL „Pagode“ (W113): Ein deutscher Klassiker mit Kultstatus, der kontinuierlich an Wert gewonnen hat.
- VW Bulli (T1 und T2): Vom Transporter zum Lifestyle-Objekt – die Preise haben sich in den letzten 20 Jahren vervielfacht.
- Besonders stark sind die Preise für ausländische Fahrzeuge gestiegen. 2024 legte der Simca Matra Bagheera um ganze 98,6 % zu.
Verlierer im DOX
- Große Limousinen der 70er-Jahre (z. B. Mercedes W116, Opel Senator): Oft unterschätzt, aber ihre Größe und die hohen Unterhaltskosten schrecken viele Käufer ab.
- Youngtimer der 80er-Jahre mit wenig Kultstatus: Modelle ohne sportlichen oder emotionalen Charakter stagnieren oder verlieren teilweise an Wert.
- Exoten mit schlechter Ersatzteillage: Fahrzeuge, bei denen Ersatzteile nur schwer zu beschaffen sind, fallen bei Käufern durch.
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Aktueller Stand 2025

Im Jahr 2025 liegt der Deutsche Oldtimer-Index bei rund 295 Punkten. Damit hat sich der Wert seit 1999 fast verdreifacht. Die letzten beiden Jahre waren durch eine eher moderate Steigerung geprägt. Gründe dafür sind:
- allgemeine wirtschaftliche Unsicherheiten (Inflation, Energiepreise),
- gestiegene Unterhaltskosten für Oldtimer (Werkstatt, Ersatzteile, Versicherung),
- verändertes Käuferinteresse: Statt teurer Sammlerstücke sind wieder Youngtimer und erschwingliche Klassiker gefragt, die sich auch im Alltag fahren lassen.
Langfristig bleibt der DOX jedoch stabil. Oldtimer gelten weiterhin als sichere Wertanlage, insbesondere Fahrzeuge mit hohem Kultstatus, klarer Historie und guter Ersatzteilversorgung.
FAQ
Der DOX bildet die Wertentwicklung von Oldtimern im Zeitverlauf ab. Basis der Datenerhebung sind etwa 88 repräsentative Oldtimer aus 7 Ländern in unterschiedlichen Preisklassen.
Besonders hohe Preisanstiege sind bei Oldtimern wie dem Porsche 911 F-Modell, dem Mercedes-Benz SL (W113) und dem VW-Bulli (T1 und T2) zu erkennen.