23 Jahre dauerte die Erfolgsgeschichte des Audi 80, bis er 1994 durch den Audi A4 abgelöst wurde. Die ersten der fünf Generationen waren von konsequentem Leichtbau geprägt. Der Audi 80 B1 kam zu Beginn der 1970er Jahre auch wegen seiner Sparsamkeit zur richtigen Zeit. Eine weitere Auflage an die Konstrukteure: Er sollte „modern, aber nicht modisch“ sein. Heraus kam ein solides Familienauto mit einem sicheren Fahrverhalten. Nicht nur sparsam, Audi konnte auch sportlich. Mit den Modellen GT und später GTE wurde auch der sportliche Kunde angesprochen. Besonders gesucht sind heute die Coupés der B2-Serie als Quattro-Ausführungen.
Moderne Sachlichkeit: Audi 80 B1
Audi machte mit dem Nachfolger des Audi F103 alles neu und richtig. Konsequenter Leichtbau ermöglichte eine damals unerreichte Sparsamkeit, welche 1972 zum Beginn der Ölkrise zum richtigen Zeitpunkt kam. Chefentwickler Ludwig Kraus ließ seine Mitarbeiter jedes einzelne Bauteil prüfen. Gewichtseinsparungen ohne Einbußen bei Solidität und Stabilität waren gefragt. Das Ergebnis war ein familientauglicher Mittelklassewagen, der in der zweitürigen Basisversion nur 835 Kilogramm auf die Waage brachte.
Im Vergleich zu seinen damaligen Konkurrenten von Ford oder Opel war der Treibstoffverbrauch unschlagbar gering. Dazu trugen auch die neu entwickelten Motoren (VW EA827) bei. Der Audi 80 wurde als Limousine und Kombi angeboten. Die gelungene Konstruktion diente nur wenig später auch als Basis für den erfolgreichen VW Passat. Dieser war technisch und auch optisch weitgehend mit dem Audi verwandt und ergänzte das Programm um eine Schräghecklimousine.
Ein größeres Facelift erfuhr der Audi 80 im Jahre 1976. Front und Heck ähnelten nun sehr dem größeren Audi 100. Mehr als 1,1 Millionen Audi 80 der ersten Generation liefen vom Band, bevor 1978 der Audi 80 B2 folgte.
Motoren der ersten Generation
Typ | Hubraum | Leistung PS | Leistung kW | Drehmoment |
80 L | 1297 cm³ | 55 PS | 40 kW | 92 Nm |
80 S,LS | 1471 cm³ | 75 PS | 55 kW | 114 Nm |
80 GL | 1471 cm³ | 85 PS | 63 kW | 121 Nm |
80 GT | 1588 cm³ | 100 PS | 74 kW | 131 Nm |
80 S,L,GL | 1588 cm³ | 75 PS | 55 kW | 118 Nm |
80 GL | 1588 cm³ | 85 PS | 63 kW | 124 Nm |
80 GTE | 1588 cm³ | 110 PS | 81 kW | 137 Nm |
Geburtsstunde des Quattro: Audi 80 B2
Äußerlich etwas gewachsen kamen beim neuen Audi 80 B2 auch neue Motoren zum Einsatz. 2 Jahre nach Markteinführung wurde der erste Dieselmotor vorgestellt. 1981 gab es auch eine Energiespar-Ausführung (Formel E) mit einem Vorläufer der Start-Stopp-Automatik und serienmäßigem Fünfganggetriebe. Im selben Jahr wurde auch das neue Spitzenmodell, der Audi 80 CD, ins Programm genommen. Dieser verfügte neben einer anspruchsvollen Ausstattung über den ersten Fünfzylinder-Motor dieser Baureihe. 115 PS mobilisierten das 1,9 Liter-Triebwerk.
Der Audi 80 Quattro 5E folgte 1982 mit einem 2144 cm³ großen Fünfzylinder und 136 PS. Er war nach dem bereits 1980 erschienenen Audi Quattro das zweite Modell mit permanentem Allradantrieb.
Die Motorenpalette bietet eine große Auswahl. Vom kleinen 1,3-Liter-Motor mit 55 PS bis zum 2,2-Liter-Fünfzylinder mit 136 PS hatte der Käufer die Qual der Wahl.
Verkaufsschlager mit Vollverzinkung: Audi 80 B3
Der B3 ist nicht nur einfach die dritte Generation eines Autos! Eine große Neuerung war die Vollverzinkung des Ingolstädters. Sie war qualitativ so gut, dass Korrosion im Grunde gar keine Chance hat. Auch die gesamte Verarbeitung ist über jeden Zweifel erhaben. Solide Technik erlaubt sorgenfreies Fahren über viele tausend Kilometer. Dazu kommen sparsame Motoren und ein neues Aero-Design, welches einen sehr guten Luftwiderstandswert ermöglicht.
Auch sicherheitstechnisch wurde bei Audi nicht gekleckert. Das neue Sicherheitssystem Procon-ten war ein Vorläufer des Airbags. Im Falle eines Aufpralls zieht sich die Lenksäule zurück und die Sicherheitsgurte werden automatisch gestrafft.
Die aus dem Audi 80 B2 bekannten Fünfzylinder wurden weiter angeboten. Auch der Quattro war zu haben. Der B3 wurde ausschließlich als viertürige Limousine gebaut. Wie auch bereits beim Vorgänger gab es ein Coupé, welches auf dem Audi 80 basierte, jedoch eine eigene Baureihe darstellte. 1991 bis 2000 gab es das Audi 80 Cabriolet. Eine Luxusversion wurde als Audi 90 verkauft.
Aufstieg ins Premiumsegment: Audi 80 B4
Im Grunde genommen ist der B4 lediglich eine umfangreiche Modellpflege seines Vorgängers. 1991 eingeführt, wurde eine neue Verbundhinterachse verwendet. Durch diese wurde es möglich, einen liegenden Tank zu verbauen und somit einen größeren und ebenen Kofferraum zu schaffen. Dies ermöglichte einen variableren Innenraum und die Entwicklung einer Kombivariante.
Der legendäre TDI aus dem Audi 100 ergänzte das Motorenangebot und erwies sich als Sparwunder. 1994 fand eine 1.079 Kilometer lange Testfahrt statt. Der Audi 80 1.9 TDI hatte dabei einen Dieselverbrauch von durchschnittlich 2,77 Litern.
Auch die sportliche Käuferschaft wurde bedient. Audi bot leistungsstarke Sechszylinder-Motoren mit bis zu 174 PS an. Dazu kamen leistungsgesteigerte Modelle in Form des Audi S2 und der Audi RS 2 Avant mit bis zu 315 PS aus 2,2 Litern Hubraum. Der RS 2 war der bis dato stärkste Audi mit Straßenzulassung und wurde gemeinsam mit Porsche entwickelt.
Sportliche Varianten auf Basis des Audi 80
Oftmals fälschlicherweise als Audi 80 bezeichnet, gibt es Modelle, die Audi auf Basis des Audi 80 produzierte. Zu ihnen gehören Legenden wie das Audi Coupé, das auf dem B2 basierte. Besonders der Audi Quattro, von Audi als „Urquattro“ bezeichnet, machte Furore. Für den Rallye-Einsatz wurden aus dem 2,1-Liter-Motor bis zu 530 PS mobilisiert. Heute sind Urquattros gesuchte Klassiker und werden hoch gehandelt.
Der Audi S2 wurde 1990 bis 1995 als Limousine, Kombi und Coupé angeboten und später weiterentwickelt. Der daraus entstandene RS 2 ließ Audi das alte Image des „Fahrers mit Hut“ ablegen.
Pflegeleicht durch Baukasten?
Durch die Verwendung des Baukastensystems sind viele Teile, besonders Antriebs- und Fahrwerkstechnik, auch in anderen Fahrzeugen des VW-Konzerns zu finden. Trotz der mittlerweile wenigen erhaltenen Oldtimer Audi 80 B1 und B2 ist die Ersatzteilversorgung gut. Viele Blechteile des ersten VW Passats sind mit denen des B1 identisch. Verschleiß- und Reparaturteile sind häufig noch vom Hersteller lieferbar. Viele Verschleißteile werden auch von Drittanbietern verkauft.
Gerade für die etwas jüngeren B3 und B4 sind etliche gebrauchte Ersatzteile bei den Autoverwertern oder im Internet zu finden. Korrosion ist bei diesen Modellen kaum zu erwarten. Zeigen sich dennoch Roststellen, sollte nach der Ursache geforscht werden. Hier ist häufig ein Unfallschaden die Ursache.
Rost ist der größte Feind der ersten zwei Baureihen. Technisch sind sie solide gebaut und bergen selten Überraschungen. Dennoch sollte neben Korrosion auf die typischen Verdächtigen geachtet werden. Motorgeräusche und Undichtigkeiten zählen dazu. Die Schaltung sollte leichtgängig sein und das Fahrwerk intakt.
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FAQ
Die Preise für einen Audi 80 der letzten Generation beginnen bei etwa 3.000 Euro. Ähnlich ist es beim Vorgänger B3. Ältere Modelle der Baureihe B2 beginnen bei etwa 5.500 Euro. Sehr selten sind Fahrzeuge der ersten Generation. Diese beginnen im guten Zustand jenseits der 10.000 Euro. Quattros und besondere Ausstattungen/Motorisierungen können weitaus teurer werden
Begonnen hat es in den 1970er Jahren mit neu entwickelten Vierzylindern mit einem Hubraum von 1,3 bis 1,6 Litern und Leistungen zwischen 55 und 110 PS. In der weiteren Entwicklung kamen Fünf- und Sechszylinder mit bis zu 315 PS dazu. Auch sparsame Dieselmotoren waren im Angebot.