Chevrolet Bel Air: Ein amerikanischer Traum!

Chevrolet Bel Air Oldtimer

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Chevrolet Bel Air Oldtimer

Die 1950er Jahre in Amerika: Zeit des Aufbruchs und eines neuen Lebensgefühls. Das Wirtschaftswachstum und ein neuer Wohlstand sorgen nicht zuletzt für einen Aufschwung der individuellen Mobilität. Ein Meilenstein unter den Personal-Luxury-Cars ist der Chevrolet Bel Air. Der Hersteller bewarb den Luxuswagen mit fundamentalen Eigenschaften wie Langlebigkeit und Zuverlässigkeit. Die Emotionen gingen ganz vom Design des Bel Air aus. Sehen wir heute einen solchen Wagen, gehen die Gedanken automatisch zu den legendären Rockabilly-Songs von Elvis Presley und Joe Turner. Der Chevrolet Bel Air ist nicht nur eine Augenweide, er ist auch auf hiesiger Seite des Atlantiks zu bekommen.

Rockabillys Traum: der Chevrolet Bel Air

Chevrolet Bel Air Kombi, Jahrgang 1957

Die Namensgebung des Bel Air erfolgte nicht zufällig. Heute, wie damals, ist und war Bel Air ein nobler Stadtteil von Los Angeles. Die knapp 10.000 Bewohner dieser Wohngegend gehörten schon immer zu den Gewinnern der Gesellschaft. Der Name Bel Air steht für Wohlstand und Erfolg. Das wussten die Marketingexperten von Chevrolet zu nutzen und suggerierten mit dem Namen: „Wer einen Chevrolet Bel Air fährt, gehört zu den Gewinnern!“

Er präsentiert jedoch noch mehr. Besonders heute steht er für eine Zeit des Umbruchs, der Revolution und des Umbruchs. Elvis Presley begann, damals noch Lkw-Fahrer, seine Weltkarriere mit dem Hit „That’s All Right“. Big Joe Turner legte mit „Shake, Rattle and Roll“ einen Grundstein für den Rock & Roll. Der Chevrolet Bel Air ist unlösbar mit dem Rock & Roll verbunden.

1946 wurden in Amerika insgesamt knapp 100.000 Fahrzeuge verkauft. Bereits über 5,5 Millionen waren es zu Beginn der 1950er Jahre. Ganz oben dabei war GM. Insbesondere Chevrolet tat sich hervor. Durch den Anstieg der Nachfrage nach modern designten Autos entstand 1953 der Chevrolet Bel Air als Topmodell der Marke. Die Geburt einer Legende!

Schöner, größer, besser: Designikone Bel Air!

Cockpit eines Chevrolet Bel Air Oldtimers aus dem Jahrgang 1957

Der Anspruch der Designabteilung schien genau dies gewesen zu sein. Mit seinen Formen und den damals aufkommenden Heckflossen sowie durch viel Platz traf er den Nerv der Zeit. Zudem war er für damalige Verhältnisse sparsam im Verbrauch. Auch die vielseitigen Karosserievarianten trugen zum Erfolg bei. Angeboten wurden zwei- und viertürige Limousinen, ein Coupé, ein Kombi, ein Cabriolet und eine Hardtopversion.

Mit seinen Ausstattungsmöglichkeiten war der Bel Air bereits in seiner ersten Generation ganz vorn dabei. Eine hydraulisch unterstützte Lenkung und Bremsen, Automatikgetriebe und Klimaanlage waren unter anderem lieferbar. 1958 erblickte der Chevrolet Impala das Licht der Welt. In diesem Jahr war er das Spitzenmodell des Chevrolet Bel Air. Bereits 1959 wurde jedoch eine eigene Serie daraus.

Die Mode ging auch am Bel Air nicht vorbei. So wuchsen ihm im Laufe der Zeit immer größere Heckflossen. Mit der zweiten Generation bekam der Chevrolet ein neues Gesicht. Cadillac führte beim Eldorado Brougham 1957 Doppelscheinwerfer ein. Hierfür wurde das Zulassungsgesetz der USA eigens geändert. Chevrolet adaptierte die Idee wie auch beinahe alle Hersteller in Amerika.

Die Fahrsicherheit steckte seinerzeit noch in den Kinderschuhen. Eine sportliche Fahrweise stand jedoch nicht im Vordergrund. Auch heute ist der Chevrolet Bel Air ein Oldtimer und Cruiser, der viel Spaß macht. Das Fahrwerk eher holprig, die Lenkung wenig direkt. Richtungsänderungen nimmt sie eher als Vorschlag. Die rundum verbauten Trommelbremsen sind mit Vorsicht zu genießen.

Die Qual der Wahl: Motoren von 3,9 bis 7,4 Liter Hubraum

Chevrolet Bel Air Oldtimer aus dem Jahr 1957

Eine große Auswahl an Motoren bietet der Chevrolet Bel Air über seine Bauzeit von 1953 bis 1975. Bereits der Standardmotor des 1953er Modells bietet mit seinen 3,9 Litern Hubraum und 110 PS ausreichend Leistung. Der Sechszylinder erreicht seine Maximalleistung bereits bei 3.700 Umdrehungen und hat einen wunderbar sonoren Klang, der beim Gas geben zu einem fast aggressiven Brüllen wird.

Ab 1955 kamen Achtzylinder ins Programm. Der meistverkaufte Automotor der Welt, ein 4,3-Liter-Small-Block, leistet 165 PS, die über ein serienmäßiges Dreigang-Schaltgetriebe auf die Räder übertragen werden. Eine Zweigang-Automatik war als Option erhältlich. Mit dieser Motorisierung erreicht der Bel Air immerhin 159 km/h. Die Reichweite war aufgrund des nur 60 Liter fassenden Tanks und des Verbrauches von etwa 25 Litern/100 km sehr gering. Ein 4,6-Liter-V8 stellte die Spitzenmotorisierung der ersten Generation dar. Er hatte eine Leistung von 220 PS.

Mit der Einführung der dritten Generation 1958 trat Chevrolet den Kampf um die stärksten und größten Motoren an. Alle Hersteller rangen hier um eine Vormachtstellung. Neben der 3,9-Liter-Standardmotorisierung wurden Aggregate bis zu 5,7 Liter Hubraum verbaut. Die Motoren leisteten bis zu 315 PS. Die Produktion dieser zweiten Serie dauerte nur ein Jahr.

Motorentechnisch tat sich mit der vierten Generation des Bel Air 1959 bis 1960 nichts. Nebenbei erlangte der 1959er Bel Air filmische Berühmtheit. Er wurde das Fahrzeug der Olsenbande (dänische Fernsehkomödie).

Die fünfte Generation ab 1961 passte sich dem neuen Designempfinden an und wurde deutlich schlanker und stromlinienförmiger. Der Chevrolet Bel Air erstarkte weiter. Der Hubraum der Achtzylinder wuchs auf bis zu 7 Liter. Die Leistung des Spitzenmodells erreichte 430 PS.

1965 mischte der Bel Air mit seinen starken Achtzylindern erfolgreich in der Muscle-Car-Szene mit. Neben der Standardmotorisierung (Sechzylinder mit 4,1 Liter Hubraum und 155 PS) kam ein neuer V8 dazu. Der 5,7-Liter-Motor leistete 250 PS. Das Spitzenmodell war wie beim Vorgänger der bewährte 7,0-Liter-V8.

Die siebente und letzte Generation kam 1971 auf den Markt und bot einen nochmals größeren V-8 mit 7,4 Litern Hubraum an. Die Leistung betrug 270 PS. Als Folge der Ölkrise und der strengeren amerikanischen Gesetze wurde die Leistung aller Motoren ab 1973 um 10 bis 20 PS gesenkt.

Der Chevrolet Bel Air war tatsächlich auch als Zugfahrzeug konzipiert. Die Modelle der ersten Generationen durften über zwei Tonnen an den Haken nehmen.

Unproblematischer Oldtimer?

1965er Chevrolet Bel Air

Der Chevrolet Bel Air ist mehr als nur ein Oldtimer. Er ist ein Symbol der amerikanischen Automobilgeschichte und Zeugnis einer aufstrebenden Gesellschaft. Er verkörpert den amerikanischen Traum.

Die meisten der heute erhältlichen Exemplare sind penibel gewartet und gepflegt. Nicht wenige haben auch den Weg nach Deutschland geschafft. Dennoch ist Vorsicht beim Kauf geboten. Viele aus Amerika importierte Fahrzeuge sind schlecht reparierte Unfallwagen. Äußerlich kaum zu erkennen, sollte der prüfende Blick auf Rahmenteile, Kofferraumboden und Innenseiten der Karosserie gerichtet werden.

Sehr wichtig sind eine lückenlose Fahrzeughistorie und eine Abfrage in der Carfax-Datenbank. Hier handelt es sich um eine Datenbank, in der alle ab 1981 aus Amerika importierten Autos gespeichert sind. Unfall-, Brand-, Wasserschäden, Tachomanipulationen und mehr sind hier hinterlegt.

Die Beschaffung von Ersatzteilen ist in den meisten Fällen problemlos. Durch die Großserientechnik sind Teile der Technik neu und gebraucht gut verfügbar. Vieles lässt sich über die Fangemeinde oder Händler ordern. Manches muss importiert werden.

FAQ

Welcher Chevrolet Bel Air ist am beliebtesten?

Geschmäcker sind bekanntlich verschieden. Die Exemplare der zweiten Generation (1955 bis 1957) werden am häufigsten gesucht.

Ist der Chevrolet Bel Air ein Muscle-Car?

Im Allgemeinen handelt es sich um luxuriöse Mittelklassewagen. Jedoch spielte der Bel Air von 1965 bis 1970 mit der sechsten Generation in der Liga der Muscle-Cars eine ernstzunehmende Rolle.

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