Nur 2 Jahre wurde die „Zeitmaschine“ gebaut. Bekannt wurde der Flügeltürer vor allem durch die Filmreihe „Zurück in die Zukunft“. John DeLorean, als Manager und Sportwagenbauer auch an der Entwicklung des Pontiac Firebird und GTO beteiligt, hatte eine Vision. Die Vision vom besten Auto der Welt. Die Sicherheit und Langlebigkeit und Nachhaltigkeit des keilförmigen DeLorean DMC-12 sollten weit über den damaligen Standards liegen. Doch die Geschichte des DeLorean DMC-12 währte nicht lange und war mit einer dramatischen Geschichte verbunden. Zur Legende schaffte es das Auto letztendlich über den Fluxkompensator, was ihm ab 1985 Zeitreisen, wenn auch nur im Film, ermöglichte.
Das Drama um DeLorean: Die Geschichte einer Zeitmaschine!
Zachary DeLorean jedoch war dramatisch und endete in einer Katastrophe. In kürzester Zeit schaffte es DeLorean aus einfachsten Verhältnissen, an die Spitze des damals größten Autokonzerns General Motors zu kommen. Als Ingenieur wurde er für die Neuausrichtung der Marke Pontiac engagiert. Später wurde er Geschäftsführer bei Chevrolet und stieg letztendlich zum Vorstandsmitglied und Vizepräsidenten des GM-Konzerns auf. Infolge von Zerwürfnissen über die Zukunft des Konzerns kündigte DeLorean.
1975 gründete er die DeLorean Motor Company (DMC). Dieses Unternehmen entstand aus dem Wunsch, ein eigenes Auto mit seinem Namen zu bauen. Es sollte besser werden als alle Fahrzeuge der damaligen Zeit. Das „DeLorean Safety Vehicle“, so der Projektname, sollte den modernsten Insassenschutz bieten und eine überdurchschnittliche Lebenserwartung haben. Geplant waren unter anderem Flügeltüren und eine unlackierte Karosserie. Für das Design wurde Giorgetto Giugiaro engagiert.
Die Entwicklung des DMC nahm Jahre in Anspruch. Finanzielle Schwierigkeiten waren bis zuletzt an der Tagesordnung und das Projekt drohte mehrfach zu scheitern. Immer wieder finanzierte die britische Regierung mit. Lotus erklärte sich letztendlich bereit, das Auto zur Serienreife zu bringen. Vom ursprünglichen, revolutionären Sportwagen blieb nur die Edelstahlkarosserie übrig. Die Basis des GMC wurde der Lotus Esprit. Am 21. Januar 1981 rollte der erste DeLorean DMC-12 vom Band.
Die bisherigen Katastrophen rissen nicht ab. Die finanzielle Schieflage musste wieder durch einen Überbrückungskredit gerichtet werden. Die ersten Fahrzeuge, die in die USA geliefert wurden, waren in einem üblen Zustand. Etwa 150 Stunden Arbeit brauchte es, die Wagen verkaufsfertig zu machen. Trotzdem gab es mehrere Rückrufaktionen. Später wurde die Produktionskapazität erhöht und es wurden doppelt so viele DMC-12 hergestellt. Weit mehr als verkauft wurden. Weitere Rettungsversuche scheiterten und die britische Regierung schickte einen Insolvenzverwalter.
Das Ende des jungen Konzerns war 1981 durch einen Haftbefehl wegen Unterschlagung und kurz darauf durch die Verhaftung wegen Drogenhandels besiegelt. Die letzten DeLorean DMC-12 wurden 1982 aus Restbeständen an Fahrzeugteilen montiert. Ironie des Schicksals: Die Nachfrage nach dem DMC stieg nach der Verhaftung des Firmengründers schlagartig enorm an. DeLorean wurde im Drogenprozess freigesprochen.
Ein bisschen James Bond: DeLorean DMC-12
Der Zusammenarbeit mit Lotus verdankt der DMC-12 sein Fahrgestell. Das vom Lotus Esprit stammende Chassis ist mit der eher moderaten Leistung des 2849 cm³ großen V6-Heckmotors nie überfordert. Trotz der etwas schwergängigen Servolenkung bietet das Auto jederzeit eine sehr gute Straßenlage. Mit dem Originalfahrwerk ist allerdings kein Reisekomfort zu erwarten. Viele DMC-12 wurden daher auf ein etwas Bequemeres umgerüstet.
Die leistungsstarken Motoren des Lotus Esprit waren dem DeLorean nicht vergönnt. Stattdessen arbeitete eine Gemeinschaftsentwicklung des PRV-Konsortiums (Peugeot, Renault, Volvo) im DMC-12. Der 2,8 Liter-V6 hatte mit dem 1,3 Tonnen schweren Wagen kräftig zu tun. Das Aggregat wurde auch in einer weiteren automobilen Legende verwendet. Der Renault Alpine A310 besaß ihn in etwas überarbeiteter Form und mit 150 PS. Mit seinen 132 PS und dem Drehmoment von 220 Nm erreichte der DMC dennoch knapp 200 km/h, konnte allerdings nicht mit der Konkurrenz mithalten. Der Spurt von 0 auf 100 km/h dauerte 10,8 Sekunden. Vielen Interessenten war der DeLorean DMC-12 schlicht zu schwach. Knapp 9.000 Exemplare wurden gebaut.
Anspruchsloser Exot!
Als Oldtimer erfüllt der DeLorean heute alle Voraussetzungen, um ihn zu einem perfekten Oldtimer zu machen:
- Selten
- Einer der wenigen Oldtimer ohne nennenswerte Rostproblematik
- Robuste, langlebige Technik
- Relativ anspruchsloser Aufbau, abgesehen von den Flügeltüren
- Verhältnismäßig gute Ersatzteilversorgung
Rost hat bei der Karosserie aus Edelstahl und GFK keine Chance. Jedoch sollte das Chassis genauer betrachtet werden. Ist die Schutzschicht aus Epoxidharz beschädigt, kann es zur Korrosion kommen. Das ist vor allem im Bodenbereich infolge von Aufsetzern der Fall. Die Hitze des Katalysators oder ausgetretene Bremsflüssigkeit können die Schutzschicht ebenfalls beschädigen.
Der Kühlanlage sollte besondere Aufmerksamkeit gewidmet werden. Oft wurde diese jedoch bereits umgerüstet. Problematisch sind hier defekte Kühlerlüfter und Leckagen. Befindet sich das Fahrzeug im Originalzustand, lässt sich das Kühlsystem für etwa 3.000 Euro umbauen.
Etwas aufwändiger ist das Einstellen der Ventile. Die Prozedur erfolgt alle 50.000 Kilometer und erfordert den Ausbau von Warmluftregler, Luftfilter und Klimakompressor. Größere Probleme mit der Elektrik sind selten. Meist handelt es sich einfach um Masseprobleme durch hohe Übergangswiderstände zum Chassis.
Erfreulich ist die Ersatzteilversorgung für den DeLorean DMC-12. Beinahe alles ist im Original oder als Nachfertigung erhältlich. Lediglich Karosserieteile lassen sich schwer beschaffen und sind kostenintensiv. Da die Motoren von PRV in großen Stückzahlen gebaut wurden, herrscht kein Mangel an Teilen. Das trifft auch für die Schalt- und Automatikgetriebe zu, die von Renault produziert wurden.
Der DeLorean ist einer der wenigen Klassiker, die es bereits kurz nach Produktionsende zu einem Kultstatus gebracht haben. In den letzten Jahren sind die Preise für DMC-Oldtimer gestiegen. War ein gutes Exemplar vor einigen Jahren noch für etwa 40.000 Euro zu haben, kosten sie heute bereits einiges über 50.000 Euro. Besonders gute Exemplare können auch die 100.000 Euro überschreiten.
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FAQ
Der PRV-Motor mit seinen 6 Zylindern und 2,8 Litern Hubraum bringt es auf 132 PS. In abgewandelter Form wurde er auch im Renault Alpine A310 verbaut.
Insgesamt wurden knapp 9.000 DeLorean DMC-12 gebaut. 2015 wurden etwa 6.000 verbliebene Exemplare weltweit gezählt.