In den meisten Fällen werden Oldtimer gehegt und gepflegt. Sie werden ausschließlich bei schönem Wetter herausgeholt und weitestgehend geschont. Es wird oft mehr Zeit für die Pflege des Fahrzeuges investiert, als dass der Oldtimer gefahren wird. Manch ein Liebhaber träumt dennoch von einem Klassiker, der im Alltag gefahren werden kann. Nicht jeder Oldtimer ist dafür geeignet. Verschiedene Gründe sprechen gegen eine Alltagsnutzung. Aber es gibt sie. Die alltagstauglichen Oldtimer! Bereit für den täglichen Weg zur Arbeit, für Urlaubsfahrten und für jedes Wetter. Einige Beispiele und worauf zu achten ist, erfahren Sie im Folgenden.
Was macht einen Alltags-Oldtimer aus?
Um im Alltag lange bestehen zu können, ist zuallererst ein ausgezeichneter Pflege- und Wartungszustand vonnöten. Der Oldtimer für den Alltag sollte über eine gute Rostvorsorge verfügen und in technisch einwandfreiem und verkehrssicherem Zustand sein. Um Letzteres zu gewährleisten, ist eine bezahlbare, gute und gesicherte Ersatzteilversorgung wichtig. Ein Mercedes-Benz Typ 300 SL ist also denkbar ungeeignet und allein aufgrund seiner Seltenheit und des Wertes viel zu schade.
Die besten Chancen auf eine gute Ersatzteilversorgung bestehen bei jüngeren Oldtimern der 1980er und 1990er Jahre. Insbesondere Fahrzeuge, die in großen Stückzahlen verkauft wurden, eignen sich hervorragend. Zudem sind viele der neuen Klassiker vergleichsweise günstig zu haben. Ein Wertverlust ist im Gegensatz zu einem Neuwagen ebenfalls nicht zu erwarten. Das macht manchen Alltagsoldtimer im Unterhalt günstiger als sein neues Pendant.
Eine gute Voraussetzung, um einen Oldtimer im Alltag zu fahren, ist auch die Fähigkeit selbst Hand anlegen zu können. Von Vorteil ist die Verfügbarkeit einer Garage oder Werkstatt.
Besonders geeignet sind Oldtimer, die einen guten Ruf in Sachen Zuverlässigkeit und Haltbarkeit genießen. Sogenannte „Diven“ eignen sich eher wenig, wenn Sie nicht ständig einen Abschleppdienst bemühen möchten. Besonders wichtig ist dies, wenn Sie des Öfteren lange Strecken fahren wollen.
Im Alltag leiden Oldtimer nicht nur an Witterungseinflüssen. Gerade im Stadtverkehr oder auf Supermarktparkplätzen kommt es immer wieder mal zu Blessuren. Dies sollte dem Besitzer bewusst sein. Wer sein Schätzchen in einem Sammlerzustand erhalten möchte, wird das vermeiden wollen.
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Unsere Top 10 der besten Alltags-Oldtimer!
Platz 1: VW Käfer
Der Volkswagen Käfer zählt zu den beliebtesten Oldtimern in Deutschland. Durch die unverwüstlichen Motoren und seine simple Technik ist er überdurchschnittlich haltbar und einfach zu reparieren. Die Ersatzteilversorgung ist gesichert. Schließlich wurde er viele Millionen Mal gebaut. Erst 2003 wurde die Produktion in Mexiko eingestellt. Über 55.000 Exemplare waren zum Stichtag 01.01.2023 in Deutschland zugelassen.
Platz 2: Mercedes W123
Mercedes ist mit dem Typ W123 ein gut geeigneter Alltagsoldtimer. Die Ersatzteilversorgung ist sehr gut und die Technik, ähnlich der des VW Käfers, als sehr langlebig bekannt. Laufleistungen von weit mehr als einer Million Kilometern sind keine Ausnahme, sondern Normalität (gute Pflege vorausgesetzt). Besonders robust erweisen sich die Diesel. Allerdings sind diese mit ihrer geringen Motorleistung eher für gemächliche Fahrer geeignet.
Platz 3: Audi 80 B4
Ein Vorreiter in Sachen Rostvorsorge, gepaart mit solider Technik, ist der Audi 80 B4. Zwischen 1986 und 1991 gebaut verfügte er über Seitenaufprallschutz, Vollverzinkung, ab 1993 ABS und ab 1994 über einen serienmäßigen Fahrerairbag. Der Treibstoffverbrauch ist vergleichsweise gering. Der Diesel erwies sich seinerzeit bei einer Rekordfahrt als Sparwunder.
Platz 4: Ford Mustang
Eher für Individualisten geeignet, ist der Ford Mustang als Alltagsoldtimer durchaus zu gebrauchen. Aufgrund der vorwiegend verwendeten Großserientechnik sind Ersatzteile recht günstig zu haben. Allerdings kann es zu längeren Lieferzeiten kommen, was dringende Reparaturen zeitlich in die Länge zieht. Gut gewartet überzeugt der Mustang mit Alltagsqualitäten und ist immer ein Blickfang.
Platz 5: BMW 5er (E34)
Vor nicht langer Zeit sind die ersten Modelle des E34 zu Oldtimern geworden. Die recht luxuriösen Fahrzeuge der oberen Mittelklasse verfügen über solide und oft starke Motoren. Nicht gerade als Sparwunder bekannt sind sie jedoch sehr zuverlässig und geräumig. Langsam nimmt die Zahl gepflegter Exemplare in Deutschland ab, wodurch sie sich im Straßenbild deutlich abheben.
Platz 6: Volvo 850
Der jüngste Oldtimer im Feld. Ab 1991 gebaut hat er auch heute noch eine eingeschworene Fangemeinde. Als erster Volvo mit Frontantrieb wurde er mit legendären 5-Zylinder-Motoren ausgestattet. Laufleistungen von weit über 500.000 Kilometern sind keine Seltenheit. Besonders geeignet sind diese Fahrzeuge für Reisezwecke. Jedoch finden auch sportliche Fahrer mit den Topmodellen T5, T5R und R ihre Freude.
Platz 7: Opel Kadett E
Er wird selten auf den Straßen. Aber er ist noch immer ein beliebter und robuster Begleiter für den Alltag. Heute sehr gefragt und eher wenig im Alltag bewegt ist der damalige Konkurrent des VW Golf GTI, der GSI. Schwächer motorisierte Modelle sind deutlich preiswerter und aufgrund der durch Großserientechnik gesicherten Ersatzteilversorgung auch einfacher zu erhalten.
Platz 8: VW Golf
Er gab einer ganzen Fahrzeugklasse einen Namen. Der VW Golf führte in jeder Generation die Zulassungsstatistiken an. Insbesondere die Volkswagen der zweiten Generation sind als Oldtimer für den Alltag geeignet. Jedoch sollte besonderes Augenmerk auf die Rostvorsorge gerichtet werden. Die Motoren gelten durch die Bank als solide. Besonders empfehlenswert sind die 1,6- und 1,8-Liter-Motoren.
Platz 9: BMW Serie 02
Ein wirklicher Klassiker findet sich hier mit dem BMW der Serie 02. Die Ersatzteilbeschaffung ist noch heute völlig unproblematisch. Natürlich abgesehen von Sonderteilen besonders seltener Modelle. Robuste und übersichtliche Technik machen den bis 1977 gebauten zweitürigen Oldtimer alltagstauglich.
Platz 10: Volvo Amazon
Einer für alle. Die Amazone erweist sich als perfekter Oldtimer für den Alltag. Äußerst robust gebaut, einfach zu warten und auch die Ersatzteile sind kein Problem. Dazu versprüht er den echten Charme eines Oldtimers. Ob Urlaubsreise, Wocheneinkauf oder Oldtimer-Rallye, er ist für alles zu gebrauchen.
Reguläre Zulassung oder H-Kennzeichen?
In den meisten Fällen hängt die Wahl der Zulassungsform von der Nutzung des Oldtimers ab. Natürlich auch von finanziellen Aspekten.
Die Erteilung eines Oldtimergutachtens ist an den Erhalt technischen Kulturgutes gebunden. Wird der Oldtimer hart rangenommen, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass der Zustand nicht den Vorgaben entsprechend erhalten werden kann. Manche Versicherungen geben eine maximale jährliche Fahrleistung vor. Steuerlich profitieren lediglich Besitzer von Oldtimern mit großen Motoren oder Dieselmotoren. Ein Vorteil ist es jedoch, dass zur Einfahrt in eine Umweltzone keine Plakette benötigt wird.
Frei von Auflagen ist der Besitzer bei einer regulären Zulassung. Hier kann das Fahrzeug ebenso bewegt werden wie auch ein neuer oder junger Wagen. Besonders interessant ist diese Art der Zulassung, wenn Sie keine Umweltzonen befahren müssen. Für manche Fahrzeuge besteht die Möglichkeit, einen Katalysator nachzurüsten, um eine grüne Umweltplakette zu erlangen.
FAQ
Für einen Alltags-Oldtimer sollte die Ersatzteilversorgung gesichert sein. Fähigkeiten und Möglichkeiten selbst zu schrauben sollten vorhanden sein. Das Fahrzeug sollte als zuverlässig und langlebig gelten.
Berechnungen haben ergeben, dass es in vielen Fällen so ist. Meist sind Reparaturen einfacher und kostengünstiger zu machen und ein größerer Wertverlust ist nicht zu erwarten.