Ferrari Mondial: Unterschätzter Familiensportler!

Ferrari Mondial t

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Ferrari Logo

Ferrari ist vorrangig für seine zweisitzigen roten Supersportwagen bekannt. Ferrari 250 GT, Dino 206 GT, 365 GT 4 BB und F40 sind legendär. Seltener ist von den 2+2-Sitzern zu hören. Der erste Viersitzer, den Ferrari baute, war eine der genannten Legenden. Der Ferrari 250 GT 2+2 und Ferrari 250 GTE 2+2 wurden ab 1960 verkauft. In der Folge bot Ferrari immer wieder solche Fahrzeuge an. 1980 wurde der Ferrari Mondial vorgestellt. Auch er war als 2+2 konzipiert, hatte jedoch deutlich mehr Platz als bisherige viersitzige Ferrari. Besonders die ersten Mondial hatten es nicht zuletzt aufgrund der vergleichsweise schwachen Motorisierung schwer.

Schwerer Start für den „Großraum-Ferrari“

Einige Tatsachen machen auch den Mondial zur Legende. Er gab dem Ferrari Testarossa Teile seines Designs, er war der erste große Viersitzer des Herstellers und auch der erste schadstoffarme V8. Und er ist der letzte viersitzige Mittelmotorsportwagen aus Maranello.

Trotz aller Kritik, der Ferrari Mondial ist besser als sein Ruf. Auch heute sind die Familiensportler noch zu einem akzeptablen Preis zu haben.

Ferrari Mondial 8

Ferrari Mondial 8

Bereits bei seiner Vorstellung im Jahr 1980 wurde der Ferrari Mondial geschmäht. So wurden unter anderem seine Proportionen kritisiert. Er sei „zu lang für seine Breite“ hieß es. Auch die Motorisierung erfuhr wenig Zuspruch. Der Mondial 8 war der erste schadstoffarme V8 des italienischen Herstellers. Allerdings war der Mondial mit seinem 3,0-Liter-Triebwerk mit nur 214 PS auch einer der leistungsschwächsten Ferraris dieser Zeit. Er erreichte 225 km/h Höchsttempo.

Technisch basiert der Ferrari Mondial auf dem zweisitzigen Ferrari 308 GTB. Das Fahrwerk wurde um etwa 10 Zentimeter verlängert und wurde etwas breiter. Die seitlichen Lufteinlässe der von Pininfarina entworfenen Karosserie dienten später als Vorlage für die extrem breiten Flanken des Ferrari Testarossa.

Durch sein Gewicht von 1.466 Kilogramm wirkte sich der vergleichsweise schwache Motor auch auf die Fahrleistungen aus. Gegenüber anderen Marken erwies er sich dennoch als sehr schnelles Auto. Insgesamt 703 Mondial, vorwiegend Cabriolets, wurden bis 1982 hergestellt.

Ferrari Mondial Quattrovalvole

Zwei Jahre nach Markteinführung wurde der Mondial überarbeitet. Insbesondere der Motor wurde optimiert. Nun wurde die Vierventiltechnologie verwendet, was die Leistung auf immerhin 240 PS anhob. Die Spitzengeschwindigkeit stieg auf 242 km/h. Der Mondial Quattrovalvole wurde anfangs als Coupé, ab 1984 auch als Cabriolet angeboten.

Optisch hat sich nicht viel verändert. Billiges schwarzes Plastik an den Stoßstangen, eine wenig formvollendetes Persenning des Cabrio-Verdecks und Türgriffe vom Alfa Romeo Spider wirken etwas lieblos. Dennoch verkaufte sich der Mondial Quattrovalvole recht gut. Insgesamt 1.773 Fahrzeuge wurden gebaut. Davon gingen 629 Cabriolets an den Käufer.

Ferrari Mondial 3,2

Einen Leistungssprung machte der Mondial 1985 mit dem größeren und stärkeren 3,2-Liter-V8 aus dem Ferrari 328 GTB. Auch bei diesem Motor wurde auf Vierventil-Technik gebaut. Mit einer Leistung von 270 PS und einer Spitzengeschwindigkeit von 250 km/h musste er sich nun nicht mehr hinter seinen Konzernbrüdern verstecken. Geschaltet wird der heckangetriebene Italiener mit einem manuellen Fünfganggetriebe.

Auch optisch wurde der 3,2 verändert. Er bekam eine neue Frontpartie. 1989 kam der deutlich überarbeitete Mondial t auf den Markt.

Ferrari Mondial t

Ferrari Mondial T

Nicht nur optische Neuerungen erfuhr die neue Generation des Mondial. Der als Coupé und Cabriolet angebotene Mondial ist der erste Ferrari, welcher einen längs eingebauten Motor und ein quer montiertes Getriebe aufweist. Diese Bauart wurde dem Ferrari 312T (Formel-1-Rennwagen) entnommen. Motor und Getriebe wurden zudem stark überarbeitet. Der 3,4-Liter-V8 leistet nun 300 PS und lässt den Viersitzer auf 255 km/h spurten. 100 km/h sind in nur 6,3 Sekunden erreicht.

Mit dem neuen Modell gab es auch eine Servolenkung und ABS. Aufgrund des höheren Gewichtes wurde das Fünfganggetriebe mit einer kürzeren Übersetzung umgerüstet. Dieses konnte optional mit einer Valeo-Kupplung ergänzt werden. Diese automatische Kupplungsbetätigung erlaubt das Schalten, ohne zu kuppeln.

Die Karosserie saß nun, anders als bei seinem Vorgänger, auf einem Ovalrohrrahmen. Sie wirkt durch die Verlängerung der Seitenscheibe und die Änderung der Lufteinlässe deutlich gestreckter. Diese Änderungen wurden durch das neue Motor-Getriebe-Konzept nötig. Die Türgriffe des Vorgängers waren recht bruchempfindlich und wurden durch stabilere ersetzt und in Wagenfarbe lackiert.

Ein Reserverad ist im Ferrari Mondial t nicht mehr zu finden. Aufgrund der verschiedenen Radgrößen vorn und hinten wurde es durch ein Pannenspray ersetzt. Auch der Innenraum zeigte sich nun deutlich schlichter und   von seiner sportlichen Seite.

Weitere Neuerungen gab es an den Klappscheinwerfern und den Stoßstangen. Die Stoßdämpfer von Bilstein konnten nun vom Fahrersitz in drei Stufen verstellt werden. Eine eventuell nötige Nachregelung erfolgte durch ein Steuergerät nach Auswertung von Beschleunigungs- und Giersensoren.

Das Gute überwiegt: Ferrari Mondial

Der Familienferrari ist besser als sein Ruf. Und der Preis ist für einen Wagen aus der italienischen Sportwagenschmiede in Maranello ein Kaufargument. Doch nicht nur das. Qualitativ hochwertig ist er auch im Alter nur selten von Rost betroffen. Das liegt an der guten werksmäßigen Dinol-Versiegelung. Auch die Motoren sind bei guter Behandlung echte Dauerläufer.

Nachteilig wirkt sich der geringere Preis trotzdem aus. Wartung und Reparatur sind eben kein Schnäppchen und werden gern unterschätzt. Der Zahnriemen soll nach Herstellervorgaben alle 50.000 Kilometer oder alle drei Jahre erneuert werden. Ein gerissener Riemen kann zu kapitalen Motorschäden führen. Besonders aufwändig wird es beim Mondial t. Hier müssen für den Wechsel Motor und Getriebe ausgebaut werden. Auf ein lückenlos geführtes Checkheft sollte geachtet werden. Eine Faustregel besagt: Ein Drittel des Kaufpreises sind für eventuelle Reparaturen vorzuhalten.

Der Markt bietet ein reichhaltiges Angebot an Ferrari Mondial. Vom fahrbereiten Mondial erster Generation mit fehlendem oder unvollständigem Scheckheft bis zum topgepflegten Mondial t aus Erstbesitz ist alles zu haben. Die Preise beginnen bei etwa 40.000 Euro und können über 70.000 erreichen.

Schwachstellen des Mondial

  • Ein kratzendes Getriebe deutet auf defekte Synchronringe hin
  • Verschlissene Fahrwerksbuchsen
  • Defekte Bremsen durch lange Standzeiten
  • Versteckte Unfallschäden
  • Müde Fensterhebermotoren
  • Funktion und Zustand der Verdeckmechanismen

Ersatzteilversorgung

Motor eines alten Ferraris

Auf der technischen Seite bestehen kaum Versorgungsengpässe. Schwieriger kann es bei Karosserieteilen und Ersatzteilen für die Bosch-K-Jetronic werden. Auch mit einer Neubereifung kann es Probleme geben. Die TR X-Reifen werden von Michelin nur unregelmäßig angeboten.

FAQ

Wie viel ist ein Ferrari Mondial wert?

Je nach Zustand und Motorisierung werden für einen Ferrari Mondial zwischen 40.000 und 70.000 Euro verlangt. Besonders gefragt und teuer sind Mondial 3,2 und Mondial t.

Wie viele Ferrari Mondial wurden hergestellt?

Insgesamt wurden 6.124 Mondial produziert.

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