Horch Oldtimer: Edles Blech aus Sachsen!

Horch Oldtimer

Inhaltsverzeichnis

Kühlerfigur Horch Oldtimer

Eine recht kurze und wechselvolle Geschichte erlebte die Automarke Horch. Und doch brachte der sächsische Hersteller Meilensteine der Automobilindustrie hervor. Im damaligen Deutschen Reich der 1930er Jahre verkaufte niemand mehr Oberklassefahrzeuge. Selbst Mercedes und Maybach blieben zurück. Der Erfolg ist nicht nur dem Gründer August Horch zu verdanken. Auch Paul Daimler sorgte mit großem Erfindergeist für die Entwicklung der besten Motoren jener Zeit. Sie galten als die mit Abstand laufruhigsten Antriebe. Wahre Kunstwerke waren auch die Karosserien, welche ab 1929 von Professor O.F.W. Hadank entworfen wurden. Das Design traf punktgenau den Geschmack der oberen Zehntausend. Und auch heute sind Horch Oldtimer begehrt.

Das beste Auto der Welt?

Horch 8 Oldtimer

August Horch hatte genau diesen Anspruch. Und im Laufe der Jahre kam er dem Ideal recht nahe. Dabei fing alles mit schlechten finanziellen Grundlagen an.

Der gelernte Schmied August Horch studierte am Technikum Mittweida Maschinenbau. Nach seinem erfolgreichen Abschluss arbeitete er als Maschinenbauingenieur in Leipzig, Rostock und bei Benz in Mannheim. 1899 gründete er in Köln die Horch & Cie., wo er seinen ersten Wagen mit selbstentwickeltem stoßfreiem Motor baute.

1902 zog das Unternehmen erst nach Reichenbach, dann 1904 nach Zwickau. Dort arbeitete Horch an einem Vorläufer des Doppelschaltgetriebes und führte als erster deutscher Hersteller die Kardanwelle zur Kraftübertragung ein.

Meinungsverschiedenheiten mit dem Aufsichtsrat der Aktiengesellschaft führten den Idealisten Horch 1909 zum Verlassen der Firma. Im Jahr darauf gründete er die Marke Audi.

Derweil konstruierte die Firma Horch weiter Fahrzeuge. 1916 entwarf Paul Daimler, der älteste Sohn von Gottlieb Daimler, den Horch Typ 303. Es war der erste deutsche Serienwagen mit einem Achtzylindermotor. Dieser Motor erlangte Ruhm für seine unvergleichliche Laufruhe.

Acht sind nicht genug! 1931 wurde der vom neuen Chefkonstrukteur Fritz Fiedler entworfene Horch 670 vorgestellt. Neben einem 6,0-Liter-Zwölfzylindermotor bot er weitere Innovationen. Erstmals in Deutschland wurden Hydrostößel eingesetzt. Diese machten die regelmäßige Ventileinstellung überflüssig. Dieses Fahrzeug definierte das Luxussegment neu.

1932 schloss sich Horch mit Audi, DKW und Wanderer zur Auto-Union zusammen. Alle vier Marken wurden weiter gebaut, was sich im neuen Logo (vier Ringe) zeigte. Zwischen 1934 und 1939 entwickelte und baute Horch die noch heute weltweit bekannten Rennwagen Auto-Union Typ A bis D.

Zu Kriegsbeginn wurde die Produktion ziviler Fahrzeuge eingestellt und die Herstellung von Rüstungsgütern begann. Das im Kriege schwer beschädigte Werk wurde durch die Sowjetunion weitgehend demontiert, nahm aber dennoch bereits 1945 die Produktion wieder auf. Anfangs handelte es sich allerdings um Handwagen für den Wiederaufbau und die Landwirtschaft. Erst 1948 wurden kleine Lkw und Traktoren hergestellt. 1954 wurde der erste Oberklassewagen der DDR, der Sachsenring P240, vorgestellt. Er war die letzte eigene Entwicklung der Marke Horch.

Meilensteine deutscher Ingenieurskunst! Die bedeutendsten Fahrzeuge von Horch.

Horch 8

Diese Serie wurde von 1926 bis 1935 in mehreren Versionen gebaut. Der Typ 303 war der erste deutsche Pkw, der mit einem Achtzylindermotor ausgestattet war. Ein weiteres Novum war die erste vakuumunterstützte Bosch-Dewandre-Servobremse. Die Nockenwellen (ab 1929 nur noch eine) wurden durch eine Königswelle angetrieben. Die Kurbelwelle war anfangs fünffach, später sogar zehnfach zur Schwingungsdämpfung gelagert.

Der Horch 8 wurde als siebensitziger Tourer, Pullman-Limousine und Pullman-Cabriolet angeboten. 1927 kam noch ein Cabriolet mit verkürztem Radstand hinzu. Die Motorleistung steigerte sich mit den Jahren und dem Hubraum von anfangs 60 PS auf 100 PS.

Horch 830

Als Nachfolger des Horch 8 wurde der Horch 830 von 1933 bis 1940 gebaut. Der Achtzylindermotor war eine Neuentwicklung, die aus dem Zwölfzylinder des Horch 12 entstanden ist. Der Hubraum betrug je nach Ausführung 3,0 bis 3,8 Liter. Anders als der Vorgänger war er nun günstiger herzustellen. Das lag unter anderem an der Kurbelwellenlagerung, die aus 3 statt 10 Lagern bestand und an der rollkettengetriebenen Nockenwelle. In Kriegszeiten wurden die Achtzylinder im schweren Einheits-Pkw (beispielsweise Horch Typ 40) verwendet.

Horch 850

Horch Oldtimer

Ebenfalls als Nachfolger des Horch 8 zu sehen ist der Horch 850. Der 5,0-Liter-Achtzylinder besaß eine Nockenwelle, welche über eine Königswelle angetrieben wurde. Er leistete bis 1937 100 PS. Durch Änderung der Nockenwelle konnte die Leistung auf 120 PS erhöht werden. Zwischen 1935 und 1940 wurden etwa 2.200 Exemplare dieses Typs gebaut. Heute sind Vorkriegsoldtimer dieser Baureihe teuer, aber im Gegensatz zu den anderen Modellen manchmal erhältlich.

Horch 12

Das ultimative Spitzenmodell der Marke Horch war der Horch 12. Die Zwölfzylinder wurden als Pullman-Limousine, als Cabriolet und als Landaulet gebaut. Von den insgesamt 81 Exemplaren, die zwischen 1931 und 1934 gebaut wurden, existieren nur noch vier Cabriolets. Die Ausstattung dieser Modelle gab alles her, was damals nur möglich war.

Auto-Union-Rennwagen

Auto Union Rennwagen von Horch

Der stromlinienförmige Auto-Union Rennwagen wurde 1934 bis 1939 in vier Versionen gebaut. Er erlangte beachtliche Erfolge bei vielen nationalen und internationalen Rennen. Der Wagen basierte auf einem ursprünglich von Ferdinand Porsche begonnenen Rennwagenprojekt und wurde bei Horch in Zwickau entwickelt. Neben der hervorragenden Aerodynamik trugen auch die Hochleistungsmotoren entscheidend zum Erfolg bei. Von anfangs 295 PS aus 4,4 Liter Hubraum wuchs die Leistung auf bis zu 520 PS aus 6 Litern bei einem Drehmoment von 853 Nm.

Sachsenring P 240

Der letzte von Horch entwickelte Serien-Pkw war der P 240. Im Auftrag der Staatsführung sollte eine repräsentative Limousine entstehen. Ein Versuchsmuster wurde dem damaligen Staatsratsvorsitzenden der DDR, Walter Ulbricht, 1954 zu dessen Geburtstag präsentiert. Von 1956 bis 1959 wurde das Fahrzeug als Limousine, Kombi und auch Cabriolet hergestellt.

Horch Lkw

Horch H3A Lkw

Auch Lkws wurden von Horch gebaut. Die frühesten Modelle wurden mit dem Horch 25/42 PS in der Zeit des Ersten Weltkriegs produziert. Erst nach dem Zweiten Weltkrieg wurden von Horch neue Lkw entwickelt. Der Horch H3 (auch als IFA H3 bekannt) wurde zwischen 1947 und 1949 in Zwickau gefertigt. Der 3-Tonner basierte allerdings auf einer Konstruktion von Wanderer aus dem Jahre 1941. Die erste eigene Entwicklung rollte mit dem Horch H3A (IFA H3A) und mit dem IFA H6 aus dem Werk in Zwickau.

Auch Traktoren baute Horch nach Ende des Zweiten Weltkrieges. Auch hier handelt es sich nicht um eine eigene Entwicklung. Der erste Großserientraktor der damaligen DDR, der RS01 (Pionier), wurde in Schönebeck entwickelt und anfangs vom VEB Horch in Zwickau produziert.

Die Nadel im Heuhaufen! Horch Oldtimer

Selten sind sie. Viele Modelle sind gar nicht mehr zu finden. Die meisten Horch Oldtimer, die die Kriegswirren überstanden haben, sind in fester Hand von Museen oder Sammlern. Manchmal findet sich ein Horch 850 zum Kauf. Für den Erwerb ist allerdings ein gut gefülltes Portemonnaie nötig. Selten werden unter 500.000 Euro verlangt. Besonders rare Fahrzeuge kosten über eine Million Euro.

FAQ

Wieviel kostet ein Horch Oldtimer?

Oldtimer des Herstellers Horch sind wahre Raritäten. Die meisten Baureihen sind praktisch gar nicht mehr zu haben. Trennt sich dennoch einmal ein Sammler von seinem Exemplar, können schon gern über eine Million Euro verlangt werden. Manchmal sind einzelne Horch 850 auf dem Markt. Die Preise beginnen bei rund 500.000 Euro. 

Warum gibt es Horch nicht mehr?

Horch gehörte zur Auto-Union. Nach dem Krieg zog diese nach Ingolstadt. Die der Auto-Union gehörenden Markenrechte machten eine Umbenennung des im Osten Deutschlands ansässigen Herstellers nötig. 

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