Einen Oldtimer zu fahren und bei der Wertsteigerung zusehen – davon träumen viele Oldtimerbesitzer und Interessenten. Doch geht das wirklich, einen Oldtimer als Wertanlage zu nutzen? Lohnt die Investition von Geld und Zeit oder sind klassische Anlageformen die bessere Wahl? Nicht jeder Oldtimer wird teurer. Manche steigen schnell im Wert, andere brauchen ihre Zeit und wieder andere versinken im Vergessen. Gerade die letzten Jahre haben gezeigt, dass es bei den Oldtimer-Preisen nicht immer nur bergauf geht. Der Markt schwankt, wie es auch bei Aktien und Devisen der Fall ist. Seit 2022 steigen die Oldtimer-Preise. Und unter den Gewinnern der Wertsteigerung befinden sich Fahrzeuge, die früher belächelt wurden.
Kostenintensive Investition, die manchmal lohnt!
Ein Oldtimer ist nicht mit einer Aktie oder einem Schmuckstück zu vergleichen. Diese können für wenig Geld in einem Depot oder Schließfach aufbewahrt werden und nehmen, abgesehen von Wertschwankungen, keinen Schaden. Bei einem technischen Wunderwerk wie einem Oldtimer ist das anders. Laufende Kosten können eventuelle Wertzuwächse schmälern oder gar völlig auffressen. Weniger schlimm ist dies, wenn der Oldtimer selbst genutzt wird. Die Kosten amortisieren sich.
Die größten finanziellen Aufwendungen zum Erhalt eines Oldtimers sind:
- Kostenintensive Wartungs- und Instandhaltungsarbeiten
- Steuern
- Versicherung
- Unterbringung
Besonders die Wartung und Instandhaltung sowie die Unterbringung können stark ins Geld gehen. Insbesondere, wenn eigens für das Fahrzeug eine Garage angemietet oder gekauft wird.
Handelt es sich um einen besonders teuren Oldtimer, können auch die Versicherungsprämien sehr kostenintensiv ausfallen. Wird das Fahrzeug als reines Renditeobjekt erworben, sollte vorab eine gute Berechnung der Folgekosten durchgeführt werden. Die BBW Automotive aus Köln ermittelte in der Studie „Wirtschaftsfaktor Young- und Oldtimer“, dass ein Oldtimer durchschnittlich 4.000 Euro jährlich kostet. Inbegriffen sind die Kosten für Werterhalt, laufende Kosten und Unterbringung.
Nicht zuletzt hängen mögliche Oldtimer-Wertsteigerungen von mehreren Faktoren ab:
- Lückenlose Historie
- Unverbastelter Originalzustand oder perfekte, originalgetreue Restauration
- Kein Wartungsstau
- Rostfreiheit
- Möglichst Vollausstattung und stärkster Motor
- Kein Reimport
Früher belächelt, heute Renditekönige
Einen Oldtimer als Wertanlage zu besitzen, muss nicht per se zu Verlusten führen. Einige Modelle haben ungeahnte Sprünge gemacht. Einige waren nicht auf der Liste der Experten. Marken wie Mercedes-Benz, Porsche, Jaguar oder Ferrari dominierten bislang den Markt. Sie sind oft noch immer interessant, doch auch Massenmodelle mischen in den letzten Jahren kräftig mit.
Manta-Witze sind kaum noch zu hören. Tatsächlich führt ein solcher Rüsselsheimer Wagen die Liste der höchsten Renditen im Jahre 2022 an. Der Opel Manta B GT/GTE verzeichnete einen Wertzuwachs von satten 31,21 Prozent! Auch damals recht preiswerte Modelle der Volumenhersteller zogen zuletzt beachtlich an. Laut Classic Analytics wuchs der Wert der Oldtimer von Peugeot im letzten Jahr um durchschnittlich 15,4 Prozent. Speziell das Peugeot 404 Coupé erzielte bis zu 29 Prozent Wertzuwachs. Interessenten weiten die Fahrzeugsuche bereits auf den afrikanischen Kontinent aus, weil das Modell dort bis 1989 produziert wurde. In Europa wurde er 1979 eingestellt. Auch Renault punktet mit einem Preisanstieg von gut 10 Prozent.
Auch sogenannte „Ost-Klassiker“ legten in den vergangenen Jahren einen soliden Zuwachs an Wert hin. Besonders gefragt sind seltene Modelle wie der Wartburg 313 S, Melkus RS 1000 oder das IFA F 8 Luxus Cabrio.
Mercedes-Oldtimer sind dagegen mit einem Wertzuwachs von nur 4,2 Prozent eher schwach. Noch weniger erreichten Porsche mit 3,3 Prozent, Aston Martin mit 1,6 Prozent und Ferrari mit 0,9 Prozent. Ausnahmen in dieser Klasse bilden natürlich Fahrzeuge, die einzigartig sind. Solche Oldtimer werden in der Regel als reine Renditeobjekte gehandelt und kaum auf der Straße gesichtet.
Stars der Oldtimer-Szene verlieren an Wert
Bis vor wenigen Jahren galten Oldtimer der Premiumklasse als sichere Wertanlage. Einige von ihnen verloren nun zunehmend an Wert. Nicht zuletzt ist das einer abnehmenden Nachfrage geschuldet. Die Baureihe CS von BMW verlor ganze 14,1 Prozent an Wert, der Mercedes-Benz 190 SL 13 Prozent und der Jaguar E-Type immerhin 7 Prozent.
Letztendlich lässt sich die Preisentwicklung von Oldtimern nicht präzise voraussagen. Der aktuelle Trend zeigt jedoch, dass Oldtimer, die in den 1970er bis 1990er Jahren gebaut wurden, ein Comeback und teils immense Wertzuwächse erleben.
Lohnen sich Autos als Wertanlage?
Die Wertentwicklung von Oldtimern hängt von vielen Faktoren ab und beinhaltet auch immer ein gewisses Maß an Unsicherheit. Wie bei anderen Geldanlagen wird der Preis durch Angebot und Nachfrage bestimmt. In einen Oldtimer sollte deshalb nur investieren, wer ein persönliches Interesse (Hobby) am Fahrzeug hat, oder Anleger mit großer Expertise ist.
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FAQ
Genaue Aussagen über zukünftige Wertsteigerungen sind Spekulation. Der Trend und die derzeitige Entwicklung weisen jedoch darauf hin, dass Klassiker der 1970er bis 1990er die größten Sprünge machen. Im Jahr 2022 konnte der Opel Manta B GT/GTE einen Wertzuwachs von 31,21 Prozent verzeichnen.
Nein, besonders höherklassige Fahrzeuge, die in den letzten Jahren einen Boom erlebten, haben heute mit Verlusten zu kämpfen. Durch die hohe Nachfrage wurde der Markt überschwemmt und die Preise fielen. Ein gutes Beispiel ist die BMW CS-Baureihe. Hier ging der Wert um durchschnittlich 14,1 Prozent zurück.